Sonntag, 21. Januar 2007

Wieviel kostet ein Brötchen?

Wieviel kostet ein Brötchen, wenn mensch es aus per Google Bildersuche aus dem Internet nimmt? Ein einfaches Brötchen, ohne besonderes Ambiente, oder gar kunstvoll drapiert? 6.000 Euro! Ben Walther rechnet vor, dass er dafür 46 1/2 Jahre Brötchen essen könnte. Rechtsanwalt Klotz kann es sich nicht verkneifen, dem Hobby-Foto einen Wert von nur 5 Euro beizumessen. Die Story landete beim Abmahnungs-Blog, im Parteibuch, im Gastro-Blog. Nerdcore hat sich eingesetzt. Und: ob Rechtsanwalt, ob Biojournal, ob Computerexperte - alle steigen in die hohe Kunst der Brötchen-Fotographie ein...

Erste rein weibliche UNO-Truppe aus Indien!

Die erste rein weibliche Truppe der UNO-Friedenssicherung ist indisch. Sie wird nach Liberia entsandt, wie die Standard meldet.

Abmahnungen und Klagen: Forenbetreiber haftet für Beiträge

Wie heise meldet, habe ein deutscher Richter in einem aktuellen Verfahren erklärt,

dass ein Forenbetreiber, der auch aktiv im Forum poste, jederzeit und uneingeschränkt für rechtswidrige Beiträge hafte. Die Menge der Postings sei rechtlich unerheblich. Wenn eine wirksame Filterung nicht möglich sei, müsse eine manuelle Vorab-Kontrolle jedes Postings erfolgen – egal ob ein Forum kommerziell oder privat betrieben werde.

"Freiwillige Ausreise" ist Unwort des Jahres 2006

Nach Wörtern wie "aufenthaltsbeendende Maßnahmen" und "Ausreisezentrum" (=Schubhaft) oder die Behördenformulierung "kindgerechte Abschiebung" ist in Deutschland erneut ein Wort aus dem Umgang mit Flüchtlingen Unwort des Jahres geworden, nämlich "Freiwillige Ausreise"... wo bleibt das österreichische Pendant? Allerdings ist die deutsche Regierung auch ein massiver Einreiseverhinderer, wie das schreckliche Beispiel Kurnaz zeigt (vergleiche auch hier).

Open Arab Net...

Wie die arabischen Staaten, das Internet überwachen, gegen Blog vorgehen, Zugänge sperren, findet sich in einem Bericht der Initiative für ein offenes arabisches Netz.

Ein Vorrat an Daten gespeichert...

Wohin die EU als neue Überwachungsinstitution führen kann, zeigt das Beispiel Großbritannien...

Frauen spielen Computer...

64% aller Online-GamerInnen in den USA sind Gamerinnen, berichten heise und auch der Standard, schon vor einiger Zeit...

Internetzugang in Österreich

Auch ein wenig her: In Österreich haben gut 67% der Haushalte einen Computer und ingesamt 52% Internetzugang, von diesen 52% gehen 63% per Breitband online. Unternehmen haben, wenig erstaunlich, praktisch alle Internet, wie und Heise oder auch der Standard meldet.

Der Preis der Literatur

Auch schon ein wenig her: Während Kiran Desai, eine ImmigrantIn im Königreich, mit ihrem Buch Inheritance of Loss ("Erbin des verlorenen Landes" - hier im Überblick) den Man Booker Preis gewonnen hat (hier im Telegraph und hier im Standard), findet sich im Perlentaucher die Zusammenfassung zu Orhan Pamuk. Necla Kelek nennt ihn in der Zeit einen "Autor der Freiheit" und so ähnlich klingt es auch im Independent. Ach so, neben dem Literaturnobelpreis wurde ja auch der Friedensnobelpreis vergeben, an den Ökonomen Muhammad Yunus (Bangladesh), der die Grameen-Bank gegründet hat, die mit Mikrokrediten Armut bekämpft (z. B. in den SN).

Einwanderer beleidigt EinwandererInnen?

Schon ein wenig her: Mensch stelle sich vor, Westenthaler würde sagen, ImmigrantInnen sollen doch Deutsch lernen und versuchen, ein Teil von Österreich zu werden, denn dass sei auch sein Erfolgsgeheimnis gewesen. Und weiter: "Seinen Ratschlag könne man beherzigen, aber auch ignorieren - ihm sei beides recht, schloss er." Und mensch stelle sich weiter vor, die SPÖ würde über ihn herfallen, dass sei eine "absichtliche politische Beleidigung aller Einwanderer". Ungefähr so geschehen zwischen Alt-Österreicher Arnie Schwarzenegger und den DemokratInnen in Kalifornien, wie "Österreich" meldet.

Abmahnung: Media Markt mahnt Blogger ab

Media-Markt will Satire verhindern und mahnt Blogger ab - hier die Einschätzung der Rechtslage.

Samstag, 30. September 2006

Der Standard-Idomeneo

Nicht nur die Presse verarbeitet ausführlich die Absetzung von Neuenfels' (Max-Reinhard-Seminar-Absolvent) Idomeneo-Aufführung in Berlin aus Angst vor islamistischer Gewalt. Die Intendantin der Oper Harms hatte Idomeneo mit den geköpften Häuptern Poseidons, Jesus, Mohammeds und Buddhas abgesetzt, nach dem ihr Berlins Innensenator drastisch die Folgen für die Sicherheit der ganzen Bundesrepublik schilderte. Dieser gibt sich selbstkritisch.

Die Absetzung wird von anderen IntendantInnen (und auch vom Verantwortlichen für die dänischen Mohammed-Karrikaturen) ebenso kritisiert wie von der Politik, von der internationalen Presse oder der katholischen Kirche. Und natürlich hat auch der Standard seinen kritischen Kommentar, der auch auf die bisherige Selbstzensur hinweist (siehe Vox, dass "Nicht ohne meine Tochter" aus dem Programm nahm und viele andere Fälle - Ausnahme: die Heilbronner Aufführung von Corpus Christi - schwuler Jesus -, Zitat Intendant: "Ich lasse mir von Faschisten, ob sie sich christlich nennen oder anders, nicht den Spielplan vorschreiben").

In Bayern fällt die Kritik dagegen etwas verhaltener aus, während Stoiber daran vor allem seine Forderung nach Deutschsprachigkeit in Moschee (und Kirche? endlich mal eine eindeutige Absage an den tridentischen Ritus ;-) aufhängt, wollte der CSU-Fraktionschef die Oper schon längst hinterfragt haben, da sie "psychische Gewalt gegenüber vielen Gläubigen" ausübe (trockener LeserInnen-Kommentar an gleicher Stelle: "ein geköpfter Jesus ist psychische Gewalt gegen Gläubige die zu Hause Jesus an ein Kreuz genagelt an der Wand hängen haben"). Eine ähnliche Meinung vertritt der US-Botschafter in Deutschland.

Und die Muslime in Deutschland? Sind nicht alle gleich, sondern ein vielstimmiges Völkchen mit vielen sehr verschiedenen Vertretungsorganisationen (einer der Gründe, warum es bis heute anders als in Österreich ja schon seit Ewigkeiten keinen Religionsunterricht für Muslime gibt). Die gemeinsame Islam-Konferenz mit der Bundesregierung in Deutschland wolle zusammen die erste Berliner Idomeneo-Aufführung besuchen ("wenn wir Karten kriegen"), so Innenminister Schäuble. Auch der Generalsekretär der als islamistisch geltenden Milli Görüs, Oguz Ücüncü, sagte, "Religionskritik auf Opernbühnen müsse jede Religion aushalten. Er halte zwar persönlich von der Inszenierung nicht viel, weil die Originalfassung keinen Bezug zu Buddha, Jesus und Mohammed erkennbar mache. 'Aber in die künstlerische Freiheit ist nicht hineinzureden', wurde Ücüncü zitiert." (zitiert wiederum der Standard). Das Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt der Universität Mainz dagegen begrüßte die Absetzung ausdrücklich, da nach Karikaturenstreit und Papst-Diktum Boykotte und Proteste die Folge gewesen wären. Jedenfalls wird sich der Vorsitzende des Islamrats Ali Kizilkaya anders als der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde etwa das Stück nicht ansehen, dass müsse er sich nicht antun. Andererseits - ob Schäuble auch die ganze deutsche Bischofskonferenz in eine Aufführung mit einem enthaupteten Jesus bekäme, wird leider nicht geprüft.

Und Österreich? Der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny will die Oper in Wien aufführen lassen, die Sprecherin der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich, Carla Amina Baghajati, fragt: "Stehen wir - Muslime wie Andersgläubige - wirklich dermaßen in Geiselhaft einiger fanatischer und engstirniger Aufwiegler?" und fühlt sich zu Unrecht beschuldigt.

Kritik an der deutschen Politik formuliert derweil der bekannte deutsch-syrische Islam-Experte und Göttinger Professor Bassam Tibi: während die PolitikerInnen nur an Sicherheit, nicht an Integration interessiert seien, würden die Funktionäre der Islamgemeinde in Deutschland eine "Integration im Sinne von Wertorientierung" ablehnen und stattdessen in Deutschland missionieren wollen. Tibi selbst möchte in die USA und dort dann seine Biographie "A Life of Suffering as an Alien in Germany" schreiben. Der deutsche Innenminister Schäuble dagegen erklärt nüchtern: "Der Islam ist Teil Deutschlands und Europas. Der Islam ist Teil unserer Gegenwart und unserer Zukunft."

Kampf gegen Nazis in Deutschland verurteilt

Ein Händler von Anti-Nazisymbolen ist in Stuttgart verurteilt worden wegen Verwendung der Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (Hakenkreuz). Nach dem Wortlaut des Gesetzes ist die Verwendung dort auch in aufklärerischer Absicht verboten. Bisher hatten die Behörden aber immer nach dem Sinn des Gesetzes gehandelt. Jetzt wird es besonders interessant, weil doch eigentlich alle entsprechenden historischen Bilder usw. aus den Schul- und Geschichtsbüchern genommen werden müssten.

Überfall im Morgengrauen...

Über eine (unterschiedliche) Reihe von Politikfeldern haben Schottland, Wales und Nordirland selbst das Sagen - die Asylpolitik gehört nicht dazu. Und während in England ein hartes Vorgehen gegen abgelehnte AsylwerberInnen politisches Überleben sichert, finden die "Dawn Raids" des Londoner Innenministeriums in Schottland heftige Ablehnung. So gab es eine Extra-Vereinbarung für Schottland - die jetzt aber wieder gebrochen worden zu sein scheint, wie die BBC meldet. Ein 11 jähriger Junge (dessen Schule jetzt ganz besorgt ist), seine 2jährige Schwester (die eigentlich operiert werden sollte) und die Mutter aus Algerien sitzen im Abschiebeknast, sie wurden um 7 Uhr morgens in ihrer Wohnung aufgegriffen (oder wie übersetze ich jetzt "raid"?)...

Strache, Bin Laden und die Cross-Culture-Problematik

In einem DiePresse-Kommentar sieht Schmidinger "Strache und Bin Laden" als zwei Seiten einer Medaille, nämlich eines gewollten Kampf der Kulturen, gegen den es "die leise Stimme der Vernunft lautstark hörbar zu machen" gelte. In anderem DiePresse-Kommentar sieht Ortner den Erfolg Straches gerade darin begründet, dass die anderen Parteien keine (vernünftige?) Antwort gegen (?) die Islamisierung Europas gefunden hätten, die sich Deutschland, Belgien, England und den Niederlanden als "präventive Kapitulation" (Henryk M. Broder) zeige. Die Presse bringt allerdings auch die Kritik von Bischof Sturm namens der evangelischen Kirche am Wahlkampf. Der katholische Kardinal Schönborn hatte sich angesichts ausländerfeindlicher Parolen im Wahlkampf bereits für Österreich geschämt.

Derweil wird nationale Identität und Heimat auch im Standard diskutiert. Der Zeithistoriker Helmut Konrad freute sich über den "Popnationalismus" ('mehr Vielfältigkeit, weniger Ausgrenzung') zur WM in Deutschland:
"Ich selbst war beim Spiel Australien gegen Brasilien. Die Deutschen haben sich bei diesem Spiel entweder die australische oder die brasilianischen Identität gegeben. Ähnlich der Cross-Gender-Thematik, wo man durch die Geschlechter wechseln kann, konnte man sich durch die Nationen wechseln. Ein deutscher Fußballfan durfte für zwei Stunden Brasilianer sein. Ein solch wandelbarer Nationalismus ist weniger aggressiv. Ein FPÖ-Wähler hingegen möchte sicher nicht für zwei Stunden Türke sein. "

Freitag, 29. September 2006

Klartext: die zivilisatorische Überlegenheit des Westens?

In zwei Kommentaren verarbeitet die Presse die Absetzung der bald vier Jahre alten Idomeneo-Aufführung in Berlin. Die Mozart-Oper, bei der in dieser Inszenierung zum Ende die abgeschlagenen Köpfe von Jesus, Poseidon, Mohammed und Buddha vorkommen, war aus Angst vor möglicher Gewalt von MuslimInnen von der Operndirektorin aus dem Spielplan genommen worden.

In einem Gastkommentar vergleicht Brusatti mit der bekannteren "Entführung aus dem Serail": muslimisches Saufgelage, Infragestellung der Allwissenheit Allahs usw. - "dagegen ist ein im Theater herumkugelnder Kopf des Propheten ein ziemliches Lercherl".

Fleischhacker fordert in seinem Kommentar keinen "'Dialog' als unverbindlichen Austausch von Freundlichkeiten", sondern "Klartext". Er kommt zu dem Ergebnis: "Das heutige Europa und der heutige Islam passen nicht zueinander. Das liegt am Islam, nicht an Europa." Denn er weiß um die "zivilisatorische Überlegenheit des Westens" - aha. (Hallo?) Dazu müssen wir uns nur einmal die Geschichte der letzten 100 Jahre anschauen...

Im Presse-Interview bezeichnete der deutsche Islamkritiker Hans-Peter Raddatz schon vor ein paar Tagen "den 'Dialog mit dem Islam' als 'sanfte Diktatur'".

Enemy Aliens in Österreich

"in jedem Einwanderer einen 'enemy alien' zu sehen, ist unerträglich. Wenn es die Briten im V2-Hagel geschafft haben, in Oskar Kokoschka, Egon Wellesz und Erich Fried, in Georg Eisler, Elias Canetti, Max Ferdinand Perutz , Elisabeth Bergner und vielen anderen Immigranten Freunde zu sehen, sollten wir heute Ähnliches schaffen.", meint Kurt Scholz im Presse-Kommentar.

Österreich soll endlich deutsch werden...

Während die PR-Agenutr communication matters nach Menschen sucht, die mehr Sprachen als nur Kärntnerisch sprechen können (und immerhin schon über 4000 gefunden hat, die auch Englisch, Türkisch oder Latein usw. beherrschen), stellt Linguist de Cilla fest, dass das gute alte Deutsch-Österreich (der ursprünglich erhoffte Name der ersten Republik) Deutsch wird. Und während man sich die österreichischen BildungsexpertInnen der internationalen Bildungsdebatte anschließen und eine frühen Fremdsprachenerwerb bevorzugen, möchte Herr und Frau (Politik-)Österreicher(in) gerne ihr Land einsprachig und höchstens noch mit Englisch belastet (nicht jedoch etwa mit Chinesisch, der Sprache der wirtschaftlichen Zukunft, oder Slowenisch, der Frage der seit 1400 Jahren einheimischen ÖsterreicherInnen - und Chinesisch und Slowenisch scheinen in FPÖ-Diktion, die glatt durch den Staatsbürgerschaftstest fallen würde, auch als ungefähr das Gleiche). Ob Österreich ein deutsches Land ist, wird auch im entsprechenden Artikel des Standards von den LeserInnen heiß diskutiert. Dafür hat jetzt auch Deutschland sein österreichisches Österreich-Blog.

Bootsflüchtlinge schnell loswerden...

"Bootsflüchtlinge aus afrikanischen Ländern sollen nach dem Willen des Europaparlaments verstärkt in ihre Heimatländer zurückgeführt werden", meldet der Standard von einer neuen, knappen Entschließung der Parlamentarier. Die Vereinten Nationen gehen derweil Vorwürfen nach, dass der griechenländische Küstenschutz mutmaßliche illegale EinwandererInnen einfach auf offene See gefahren und dort ins Wasser geworfen und ertrinken lassen hat (siehe Standard).

ExpertInnen: der digitale Graben im Jahr 2020

Was wird aus dem digitalen Graben... die Presse berichtet von der Meinung der ExpertInnen...

Alternativer Nobelpreis für Frauenrechtlerin

Wie die Standard berichtet, sind die Right-Livelihood-Awards, die alternativen Nobelpreise für dieses Jahr an zwei Männer und eine Frau, die indische Frauenrechtlerin Manorama, vergeben...

Radikalenerlaß - Version 2006

Einmal mehr geht es in Bayern um den Umgang mit "religiösen Symbolen und Kleidungsstücken, die als eine mit den verfassungsrechtlichen Grundwerten unvereinbare Haltung verstanden werden könnten". Diese werden auch Kopftücher genannt, und ermöglicht die Formulierung eine Trennung zwischen den katholischen und bayerischen Kopftüchern und denen der Reingeschneiten... andere Meinung vertritt dort die SPD und die Grünen, so berichtet die Standard.

(Foto-)Jagd auf AusländerInnen

Bisher nur in Blogistan (Foto-Jagd auf AusländerInnen in Blogistan), jetzt wohl auch bei der FPÖ (siehe Standard-Artikel). Der einschlägige LeserInnenkommentar erinnert an Blogistan: "Leserkommentaren der Presse zufolge sieht man bei den Damen nur die Augen und kein Gesicht (ich habe es nicht ueberprueft), da frag ich mich, wie man da sich in seinen Persoenlichkeitsrechten eingeschraenkt fuehlen soll..." In diesem Zusammenhang: wirres Gedanken lohnen immer noch, genauso Basic als Opfer.

Caritas wirbt mit Spot um junge Leute

Mit einem Spot, Plakaten und T-Shirts spricht die Caritas junge Leute an, die Arbeit der Caritas kennenzulernen.

Wen wählen "Neu-ÖsterreicherInnen"?

Wen wählen eigentlich eingebürgerte ÖsterreicherInnen? Damit beschäftigt sich die Presse in diesem Artikel und vor allem in diesem Artikel.

Islamische Frauenbewegung will Koran-Interpretation nicht Konservativen überlassen

Die islamische Frauenbewegung beteiligt sich an einer Unesco-Konferenz, darunter Amina Wadud, die als weiblicher Imam ein Freitagsgebet veranstaltet hat (erinnert an uns' katholischen Pfarrerinnen). Als wichtiger Weg gegen Diskriminierungen wird vor allem angesehen, die Interpretation des Korans nicht nur konservativen Kräften zu überlassen, wie die Standard berichtet.

Safia Ahmed Omar Jan in Kandahar erschossen

Safia Ahmed Omar Jan, Frauenrechtlerin und auch offizielle Frauenbeauftragte in Kandahar/Afghanistan wurde am Montag, 25.09.06 vor ihrem Haus von zwei auf einem Motorrad fahrenden Männern erschossen. Bericht im Standard, aber z. B. auch im Independent.

Safak freigesprochen von "Beleidigung des Türkentums"

Die türkische Autorin Elif Safak wurde freigesprochen vom Vorwurf der "Beleidigung des Türkentums", die in ihrem Roman den Völkermord an den ArmenierInnen im Ersten Weltkrieg erwähnen lässt, wie uns die Presse ebenso berichtet wie die Standard.

Das neue Schweizer Asylrecht...

Die SchweizerInnen entschieden über eines der restriktivsten Asylgesetze Europas, befinden die Salzburger Nachrichten.

Wie die Salzburger Nachrichten berichten haben sich die SchweizerInnen mit 70%-Mehrheit (und einer für eine Volksabstimmung hohen Wahlbeteiligung) für eine deutlische Verschärfung des AusländerInnen- und Asylrechts entschieden (2002 war eine solche noch abgelehnt worden). Zum Bericht im Standard gibt es mittlerweile 745 (!) LeserInnenkommentare. Das liegt natürlich auch an Österreichs Lieblingsthema - ist Österreich besser als Deutschland (mittlerweile sind sich alle einig: ja) und ist es besser als die Schweiz... derweil fordert Blocher weitere Verschärfungen (die Kernpunkte der jetzigen Neuregelung finden sich noch einmal hier, der Standard-Kommentar befindet sich hier). Die Salzburger Nachrichten finden daher auch: "Das zukünftige Schweizer Asyl- und Ausländerrecht ist zwar an das österreichische angelehnt, aber viel rigoroser"

Wiener Gratismagazin für MigrantInnen

Ab Jänner 2007 soll in Wien ein neues Gratismagazin erscheinen - speziell von und für Leute mit Migrationshintergrund... (oder so...), berichtet der Standard. Ein Probelauf findet zur Zeit statt.

Gewalt in der Familie

Während derzeit noch die BurgenländerInnen über Gewalt in der Familie informiert werden, wollen die Wiener Grünen Frauen auch stärker vor Zwangsheirat schützen, wozu eine Berliner Beratungseinrichtung Wege aufzeigte.

Freitag, 22. September 2006

Simbabwe offline...

Nach meinem Hinweis auf dieses Interview neue Nachrichten aus Simbabwe. Das ist nämlich fast offline - Rechnung nicht bezahlt... berichtet die Netzeitung via dem Schockwellenrechner.

Donnerstag, 21. September 2006

Sonst noch...

Schwerter zu Pflugscharen, TV-Duelle zu Kunst...

Im scharfen TV-Duell mit Gusenbauer (hier in der Presse) behauptete "Hojac" Westenthaler, Al Rawi (SPÖ-Gemeinderat und bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft) habe in einem Brief an den Alpenverein Gipfel-Halbmonde gefordert. Das BZÖ forderte alle, die nicht daran glauben auf zu klagen (nachdem eine KünstlerInnengruppe sich zu dem Fake bekannte - der Standard-Artikel rief eine rege Leserdiskussion mit weit über 1100 LeserInnen-Postings aus!!!), , denn das BZÖ wisse es "aus verlässlichen Quellen" und der (bestreitende) Alpenverein sage die Unwahrheit. Al Rawi selbst klagt (Standard-bericht mit überhundert LeeserInnenpostings), der Österreichische Alpenverein klagt, und Westenthaler will zur Verteidigung von Österreichs kultureller Identität auch vor's Gericht (sic!). Die APA scheint es verdreht zu haben und rief Westenthaler zum Verteidiger der Halbmonde aus.

Das TV-Duell Gusenbauer - Westentaler ging nach Standard "3:1" aus (und damit besser für Gusenbauer als die 2:2 gegen Strache in der damaligen 'vorbereiteten Programmabspulung'). Den aktuellen 'Punktestand' der Duelle gibt es beim Standard.

Den Stand bei den LeserInnen gibt es in den Kommentaren, z. B.:
  • In ca. 14 Tagen hängt wieder der Halbmond über dem ganzen Abendland.
  • "Man sollte Herrn Westenthaler unterrichten dass Al-Rawi auch plant rechtwinkelige "Kreuzungen" im Strassenverkehr durch Halbmondkreuzungen zu ersetzen.[...]" - "In NÖ wird das schon lange umgesetzt. Jede Kreuzung wird durch zwei Halbmonde (=Kreisverkehr) ersetzt."

Ein Mädchen zwischen den Welten...

In Bezug auf diesen Blogeintrag hier sei auf einen diesen Telegraph-Artikel hingewiesen.

Schöne neue Welt?

Die UNO meldet einen neuen Rekord in internationaler Mobilität - die Zahl der Menschen, die im Ausland leben und arbeiten hat sich in den vergangenen 50 Jahren verdoppelt. Allerdings hat sich die Erdbevölkerung in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt. Früher waren die Leute also mobiler (oder offener für ausländische Arbeitskräfte?). Ziel Nummer eins speziell für Hochqualifizierte sind die USA. (Im Standard macht sich auch J. Reitz Gedanken über Migration, in dem Fall über illegale Migration und notwendige Entwicklungshilfe. Der Standard hat auch eine Seite mit "Tipps" zur Immigration nach Europa entdeckt und wiedergegeben. Die Seite klingt allerdings schon wieder fast nach gut gemachter Satire (und jetzt verfluch ich mich, dass ich in Französisch in der Schule nicht so gut aufgepasst habe ;-)

Frauen ohne Kopftuch...

Über die Probleme einer Frau in Männertracht hatte ich ja schon berichtet. Und die Diskussion geht weiter, wie wir in der Standard erfahren. Leute, wie wär's mit ein wenig Toleranz? Warum sollen Frauen nicht klassische Frauentracht, Kopftücher, Schleier oder sonst etwas tragen? Aber genauso: warum sollen (wie die Markentenderinnen im Südtiroler Schützenbund behaupten) Männertracht, z. B. eine Lederhose, bei einer Frau "Maskerade" sein?

Einmal mehr: wer hat den größeren?

Auf dem neuen Weltbank-Index ist Österreich im Kampf um die ersten Plätze ganz klar abgeschlagen, sogar hinter Deutschland, wie uns der Standard berichtet. Einzig im Granteln macht uns niemand etwas vor, so - wieder - der Standard.

Politik auf Entzug?

Der Verein Zara möchte endlich Politik und Gesellschaft auf Entzug sehen - er fordert "clean politics", einen Wahlkampf ohne Rassismus und Verdummung, berichtet der Standard.

Privatisierte Abschiebung

Innenministerin Prokop möchte die Abschiebung privatisieren (wenigstens in Teilen), KPÖ, Grüne usw. machen sich für die Polizei stark.

Asylwerber bringt sich um, damit Sohn bleiben kann

Ein pakistanisches Paar sucht in Schottland Kirchenasyl, wie die BBC berichtet, und erhält Unterstützung bis hin zum Erzbischof. Derweil hatte sich ein Vater aus Angola umgebracht, um seinem Sohn ein Weiterleben in Großbritannien zu ermöglichen. Was die Untersuchungskommission dazu nun herausfand, findet sich in einem Independent Artikel. Neben der Kritik am 2001 eröffneten Abschiebeknast Yarls Wood (damals Europas größter) und speziell der Inhaftierung der Kinder dort kommen auch andere Zustände ans Licht (z. B. taucht sein Anwalt im Berufungsverfahren nicht auf und er muss sich mit kaum vorhandenen English-Kenntnissen selbst verteidigen). Der Sohn kann jetzt übrigens im Königreich bleiben.

Frau aus dem Iran ganz oben...

Anousheh Ansari ( انوشه انصاری) ist also im All. Gratulation. Die erste Iranerin überhaupt, zugleich die zweite weibliche WeltraumtouristIn überhaupt, die in den USA ihr Vermögen machte und eine iranische Flagge von ihrer Uniform entfernen musste, bezeichnete ihren Flug als "Hoffnungsschimmer für junge IranerInnen", wie uns der Independent berichtet. Sie erfreut aber nicht nur IranerInnen, sondern auch die bloggende Zunft (hier Robert Basic), hat sie doch ihr eigenes Weblog und auch einen eigenen Flickr-Fotoset.

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