Samstag, 30. September 2006

Strache, Bin Laden und die Cross-Culture-Problematik

In einem DiePresse-Kommentar sieht Schmidinger "Strache und Bin Laden" als zwei Seiten einer Medaille, nämlich eines gewollten Kampf der Kulturen, gegen den es "die leise Stimme der Vernunft lautstark hörbar zu machen" gelte. In anderem DiePresse-Kommentar sieht Ortner den Erfolg Straches gerade darin begründet, dass die anderen Parteien keine (vernünftige?) Antwort gegen (?) die Islamisierung Europas gefunden hätten, die sich Deutschland, Belgien, England und den Niederlanden als "präventive Kapitulation" (Henryk M. Broder) zeige. Die Presse bringt allerdings auch die Kritik von Bischof Sturm namens der evangelischen Kirche am Wahlkampf. Der katholische Kardinal Schönborn hatte sich angesichts ausländerfeindlicher Parolen im Wahlkampf bereits für Österreich geschämt.

Derweil wird nationale Identität und Heimat auch im Standard diskutiert. Der Zeithistoriker Helmut Konrad freute sich über den "Popnationalismus" ('mehr Vielfältigkeit, weniger Ausgrenzung') zur WM in Deutschland:
"Ich selbst war beim Spiel Australien gegen Brasilien. Die Deutschen haben sich bei diesem Spiel entweder die australische oder die brasilianischen Identität gegeben. Ähnlich der Cross-Gender-Thematik, wo man durch die Geschlechter wechseln kann, konnte man sich durch die Nationen wechseln. Ein deutscher Fußballfan durfte für zwei Stunden Brasilianer sein. Ein solch wandelbarer Nationalismus ist weniger aggressiv. Ein FPÖ-Wähler hingegen möchte sicher nicht für zwei Stunden Türke sein. "

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