rund um fluequal

Samstag, 16. August 2008

Das Don't Wait-Handbuch ist jetzt auch auf scribd lesbar!

Okay, Upload-Session für heute noch nicht ganz beendet. Jetzt ist auch noch das exzellente und vielgerühmte Don't Wait-Handbuch dran. Es lagerte bisher als pdf unter http://www.fluequal.de/dontwait/. Aus systematischen Gründen habe ich das ganze auch nach http://open.fluequal.de/dontwait/ kopiert. Dort kann ab jetzt das Don't Wait-"Handbuch zur berufsbezogenen Beratung für Asylwerberinnen und Asylwerber" heruntergeladen werden. Oder eben über scribd:

Ich hab noch einen Erläuterungstext angefügt, den ich hier natürlich nicht vorenthalten möchte:

Das Don't Wait Handbuch ist ein Arbeitsprodukt von "Don't Wait", einem Projekt zur Integration von Flüchtlingen in den österreichischen Arbeitsmarkt. Das Projekt wurde von der EU und vom BMWA als Equal-Maßnahme gefördert. Das Don't Wait-Handbuch zur Arbeitsmarktintegration ist gründlich erarbeitet worden und war unter Professionellen in der Flüchtlingsarbeit ebenso begehrt wie unter Arbeitsmarkt-TrainerInnen und -Coaches. Bald war die gedruckte Auflage vergriffen, leider aber auch die Finanzierung ausgelaufen.

Andrea Baldemair, eine Don't Wait-Mitarbeiterin, initierte zusammen mit Rosario Pires [dem Autor dieses Weblogs] ein internetaffines Flüchtlingsprojekt für Diakonie Flüchtlingsdienstes gem GmbH, nämlich fluequal - work iT! , ebenfalls eine engagierte EU- und BMWA-geförderte Maßnahme. Sie fanden es beide schade, dass viele gute Ergebnisse von EU-Projekten nicht mehr verfügbar sind und schlugen vor, das Handbuch im Rahmen ihres Projektes im Internet für das Fachpublikum und für alle Interessierten zugänglich zu machen. Stefan Amann und Christiane Stofner, für das Handbuch verantwortlich, stimmten dem dankenswerterweise zu.
Als PDF liegt das Handbuch nun schon seit langem auf den fluequal-Servern. Doch mittlerweile ist auch fluequal - work iT! Vergangenheit. Die Freiheit der zusammengetragenen Infos, ihre Verbreitung geht weiter...

Mittwoch, 21. Mai 2008

Die langen Nachwirkungen von Don't Wait

Und noch ein schneller Blick in die Statistik: Am häufigsten, nämlich rund 100 mal im Monat, heruntergeladen wird immer noch das Don't Wait Handbuch des Equal-Runden-1-Projektes "Don't Wait". Es ist reich an Informationen für MitarbeiterInnen im Flüchtlingsbereich. An diesem Projet war auch die Leiterin von fluequal - work iT!, Mag.a Andrea Baldemair beteiligt, so dass viele Ideen und Erfahrungen von Don't Wait in fluequal - work iT! einflossen. Wir hatten daher das Buch nach Rücksprache mit Stefan Amann ("Internet-Idee ist sehr gut, allerdings gibt es keine Projekt-Homepage mehr.") von der Volkshilfe auf fluequal.de der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Es ist weiterhin sehr begehrt - meine Gratulation vor allem an Christiane Stofner als maßgebliche Autorin des allgemeinen Teils. Schade eigentlich nur, dass soviele andere Produkte von Don't Wait nicht mehr öffentlich sind...

Mittwoch, 30. Mai 2007

Eurasylum interviewt Jonathan Faull

Die britische Beratungsfirma Eurasylum hat diesen Monat Jonathan Faull interviewt, den gegenweärtigen Generaldirektor für Justiz, Freiheit und Sicherheit der Europäischen Kommission. In der EU ist ja zur Zeit viel die Rede von der Regulierung sogenannter mixed flows, und tatsächlich dreht sich das Interview hauptsächlich um Arbeitsmigration. Glücklicherweise geht die Integration nicht ganz unter:
The issues of interation [sic! - rp] and intercultural dialogue clearly have a high priority for the EU. The Commission is actively promoting the implementation of the Common Agenda for Integration, putting into practice the Common Basic Principles on integration adopted in 2004, which provides a framework for the integration of third-country nationals in the European Union. To facilitate this process we are making available a set of European tools: a network of National Contact Points on Integration, Handbooks on Integration for policy-makers and practitioners, Annual Reports on Migration and Integration, an integration website (under development) and various fora for consultation of stakeholders. Finally, it is important to recall that under the financial perspectives 2007-2013, there will be a specific European Fund for the Integration of third-country nationals which shall further facilitate integration efforts. 2008 will be the 'European Year of Intercultural Dialogue' and its focus will be on dialogue in daily life, for example in schools, sporting and cultural activities, and at work.
Nun, warten wir mal ab, ob dies für Flüchtlinge irgendetwas bringt.

Montag, 28. Mai 2007

So tät ich mir 'nen EU-Antrag wünschen ... ;-)

Wir schreiben im Augenblick alle am Berichtswesen herum. Erinnert mich an die Anfangszeit, als wir mehrere hundert Seiten Antragstext verfassten. Vielleicht hätten wir ja dem Ministerium erst mal sowas vorlegen sollen? Irene Windisch (Danaida) versucht ja zur Zeit ihr Glück - viel Erfolg!!!

Samstag, 26. Mai 2007

Fremdenrecht in Salzburg: Männer abschieben und Asylwerberinnen in Kopftücher stecken

Ach ja, heute morgen poppt Google Alert in mein Email-Fach. Den Artikel kenn ich doch...

Derweil beriet am vergangenen Mittwoch, 23.05.2007 der Verfassungs- und Verwaltungsausschuss des Landtages Salzburg einen FPÖ-Antrag betreffend die Abschiebung von straffällig gewordenen AsylwerberInnen, der in geänderter Fassung von ÖVP, SPÖ und FPÖ gegen die Grünen angenommen wurde und nach welchem die österreichische Bundesregierung aufgefordert werden soll, einerseits unter Einhaltung der österreichischen Verfassung straffällig gewordene AsylwerberInnen unverzüglich abzuschieben und in der Kriminalstatistik rückwirkend und fürderhin die Straffälligkeit von AsylwerberInnen nach Bundesländern aufzuschlüsseln.

Diese Aufforderung finde ich nicht ganz unbedenklich. Mensch bedenke nur, dass es zur Zeit Bestrebungen auf EU-Ebene gibt, dass (dank schwammiger Definitionen auch private) Urheberrechtsverletzungen zukünftig nicht nur zivilrechtliche, sondern grundsätzlich auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen sollen (vgl. Übersicht z. B. hier und hier). Nun würde die Idee, alle österreichischen Youngsters, die sich schon mal bei FreundInnen ein paar CDs gebrannt haben, nach Tschetschenien abzuschieben, außer vielleicht bei ein paar VertreterInnen der Musikindustrie ;-) wenig Verständnis auslösen. Die gleiche Verhältnismäßigkeit sehen die Landesparteien offenbar für AsylwerberInnen nicht gegeben.

Gut daher, dass Landeshauptfrau Burgstaller zugleich eine Änderung des Fremdenrechts forderte, nämlich integrierte ÖsterreicherInnen in spe nicht abzuschieben. Die Grünen haben denn auch gleich einen entsprechenden Entschließungsantrag (besonders für Familien) gestellt, der dann aber leider leider doch auf den 20.06.2007 verschoben werden musste (wir sind gespannt).

Ich kann dem Klubobmann der FPÖ Karl Schnell in diesem Zusammenhang nur gratulieren, wenn er in die gleiche Kerbe haut und sagt, er stehe zum Asylrecht und wolle Flüchtlinge in Zukunft stärker schützen. Ich hoffe, die FPÖ steht hier zu ihrem Wort.

Ein Blick auf die FPÖ-Homepage ernüchtert leider etwas:
erst einmal wird die katholische Kirche verunglimpft (oder handelt es sich bei dem Bild gar nicht um Nonnen in Ordenstracht) - nein ernsthaft, was sollen eigentlich unsere Asylwerberinnen denken? 85% unserer ProjektteilnehmerInnen tragen kein Kopftuch (auch wenn einige deshalb in ihren Heimatgesellschaften und sogar weiteren Familien bei Abschiebung mit ziemlich schlimmen Konsequenzen rechnen müssten),und dennoch werden Asylwerberinnen ständig so porträtiert. Damit unterdrückt, so leid es mir tut, die österreichische Gesellschaft aktiv Frauen, denen jenseits des Kopftuchs keine Eigenschaften zugestanden werden. Na toll. (Enttäuschend.)

Vielleicht wäre es stattdessen effektiver, die Frauen selbst zu empowern. So geht das aber nicht. Denn nicht jedes Kopftuch bedeutet gleich eine vollkommen nicht mehr als Subjekt vorhandene Frau. Genauso wie es auch Frauen geben soll, die sich ohne Büstenhalter unwohl fühlen, ihn tragen anstatt ihn zu verbrennen, und trotzdem in anderen Gebieten für sich selbst stehen können. Damit soll nicht etwa irgendwelchen Ganzkörperverkleidungen das Wort geredet werden, nur die männliche Jagd auf Ausländerinnen mit Kopfttuch in Blogistan und anderswo ist unerträglich und hilft wenig gegen männliche Dominanz.

Als zweites fällt die Liste der Straftaten der AsylwerberInnen aus Sicht der FPÖ auf. Also wenn mir ein Asylwerber ein Handy klaut und damit teuerstens nach Hause telefoniert, dann hab ich doch nichts davon, wenn er abgeschoben wird, dann soll er gefälligst hier arbeiten und mir jeden Cent zurückzahlen (sorry, jetzt bin ich etwas populistisch - aber damit bin ich ja nicht allein ;-).

Mir macht eher die sinkende Aufklärungsquote bei und die steigende Zahl von strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben sowie gegen die Sittlichkeit Sorgen. Und hier scheinen AsylwerberInnen nur am Rande involviert.

Unbenommen natürlich der Tatsache, dass es zwischen AusländerInnen in letzter Zeit wohl einige Fälle, hier, hier auch, gab - hier gilt es grundsätzlich eher von Anfang an präventiv zu denken, dass heißt, wie kann Sorge dafür getragten werden, dass in anderen Ländern geltende Einstellungen -mensch denke nur an Schusswaffen in den USA- unter Bedingungen äußersten psychischen Drucks (Enge in Quartieren, keinen Kontakt, keine Möglichkeit, irgendetwas zu tun oder gar z.B. Deutsch lernen, Befürchtung jederzeitiger Abschiebung usw.) trotzdem nicht handlungsleitend werden?

Übrigens hat dies mit anderen Ländern (oder AusländerInnen) weniger zu tun, als auf den ersten Blick zu vermuten - schließlich schießt nicht jede AmerikanerIn wild durch die Gegend. Zugleich geschieht vieles im Verborgenen (wir wissen z. B. aus der Schweiz, dass die überall vorhandenen Waffen wohl am häufigsten ein auch unterwschwelliges Druckmittel von Männern gegen die eigenen Ehefrauen und FreundInnen darstellen (*)). Mittlerweile gibt es auch aus der Straffälligenrehabilitation, vor allem von jugendlichen gewalttätigen Burschen, die halt schneller zuschlagen als denken, einige Trainingsansätze, die einüben sollen, erst einmal innezuhalten und sich nicht seiner eigenen Wut hinzugeben. Vielleicht lässt sich davon einiges auf den Umgang mit einigen AsylwerberInnen übertragen. Dummerweise kenne ich unter den AsylwerberInnen niemanden, der es wirklich nötig hätte. Allzu viele werden es wohl nicht sein.


(hier der Artikel in der Landeskorrespondenz, hier bei Salzburg.at)



(*) Vgl. die mittlerweile beühmte Annabelle-Petition. Die aber die Schweizer Nation spaltet - hier z. B. ein Kommentar eines Gregors im Kommentar zum entsprechenden Blick-Artikel:

Wenn man nett zueinander ist, wird auch nicht geschossen. Allein die Waffe im Hause bringt noch keinen Schaden. Es ist ja nicht so, dass Männer einfach so Amok laufen. Aber wer tageintagaus gemobbt und mit psychischer Gewalt fertig gemacht wird, der schiesst irgendwan zurück. Nein Annabelle Männer sind nicht immer Täter und Frauen Opfer.
Gregor, Zürich
Ach Gott, die armen Männer. Aber das Recht aufs Zurückschießen für AsylwerberInnen ("tageintagaus gemobbt und mit psychischer Gewalt fertig gemacht") wäre doch mal was... (okey, Sarkasmus - aber warum weist eigentlich die Schweiz nicht alle Männer aus. Und österreich gleich auch, denn Männer sind definitiv häufiger gewalttätig als Frauen. Sarkasmus Ende, aber in dem Zusammenhang freut es mich, dass die FPÖ sich dazu bekennt, dass nicht alle Männer -oder AsylwerberInnen- für ein paar Straffällige in Sippenhaft genommen werden.)





update kriminelle AsylwerberInnen: hier über einen in Vorarlberg von "reisenden Asylwerbern aus anderen Bundesländern" begangenen Einbruch. Was fällt auf? "dass die Bevölkerung [...] verdächtige Wahrnehmungen" sofort melde, und natürlich "dass man die Asylwerber in Vorarlberg nicht unter Generalverdacht stellen möchte". Aha.

Mittwoch, 16. Mai 2007

Tirol macht's vor, Gusenbauer nach - und Salzburg kommt auch ganz langsam ...

Ja, und lieber ORF im Bericht über fluequal und die Tagung in Virgil, nicht nur WirtschaftsexpertInnen stehen zur Arbeit für AsylwerberInnen. Auch Gusenbauer. In der Tiroler Tageszeitung. Am 19.4.2007.

TT: Konkrete Probleme gibt es im Asylbereich. Asylwerber sind oft jahrelang zum Herumsitzen verurteilt, weil sie keine Arbeitsgenehmigung erhalten. Wollen Sie das ändern?

Gusenbauer: Ja. Jeder, der sich rechtmäßig in Österreich aufhält, und das ist auch ein Asylwerber, soll das Recht haben, sich sein eigenes Brot zu verdienen.

Und das konnten wir am nächsten Tag auf unserer Tagung in St. Johann von der Quelle selbst erfahren, von Wolfgang Reismann von der Tiroler Gemeinde Hall, über die der ORF schreibt:
Lichtblick Hall
Die Volkseele kochte auch in Hall bei Innsbruck im vergangenen Sommer. In einem Altersheim sollten die Asylwerber untergebracht werden. "Unmöglich", winkten die Haller ab. Es gab politische Diskussionen und die Wogen schlugen hoch. Doch mit vereinten Kräften konnten die Bedenken aus dem Weg geräumt werden.

Mittlerweile sind die Flüchtlinge ins Annaheim eingezogen. Innerhalb weniger Wochen wurde das ehemalige Altersheim für sie adaptiert. Die Flüchtlinge haben sich mittlerweile ins gesellschaftliche Leben gut integriert.

Neben Herberge auch Arbeit
Die Stadt Hall gibt den Menschen inzwischen nicht nur eine Herberge. Sie hat sogar eine Möglichkeit gefunden, die Flüchtlinge zu beschäftigen. Und auch viele Haller haben ihre Meinung inzwischen geändert. Sie sehen die Flüchtlinge jetzt eher als Bereicherung anstatt als Bedrohung:

"Die Haller helfen jetzt den Flüchtlingen, wo es nur geht, sich in ihrer neuen Heimat wohl zu fühlen", sagt die Leiterin des Flüchtlingsheimes, Kerstin Pfeifer, und sieht auch - was die Sprachbarrieren betrifft - wenig Probleme. Denn Sprachkenntnisse sind bei den Flüchtlingen bereits vorhanden.
Ja, genau davon konnte Reismann auf der Tagung auch berichten, ein positives Beispiel für die anwesenden Bürgermeister aus dem Bundesland Salzburg. Tirol macht's vor, wer hätte das gedacht. Und Gusenbauer nach. Und jetzt, in Virgil, auch die SalzburgerInnen. Langsam. Aber es tut sich was.

ORF-Screenshots auf flickr


Jo, bei flickr habe ich einige Screenshots eingestellt ...

Mittwoch, 11. April 2007

Unsere Fragen an Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Land und Gemeinden ...

Bei der mittlerweile ja bereits berüchtigten ;-) Tagung "Salzburg integriert Flüchtlinge" in St. Johann (herzliche Einladung!) gehört zum spannenden Tagungsprogramm auch eine Plenumsrunde mit Statements von Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Land und Gemeinden usw. Ich bin gestern um unsere Anliegen / Fragen gebeten worden, die Inhalte, zu denen wir uns aus Sicht eines IT-Projektes Statements wünschen würden. Voilà, hier sind sie:
  • Welchen Beitrag leisten Flüchtlinge zur Wirtschaft im Bundesland Salzburg? Welchen könnten sie leisten? Was wäre eine Vision für die zukünftige Integration von Flüchtlingen in Wirtschaft und Arbeitswelt?
    Was wäre die besondere Ressource, was der besondere Beitrag von
    AusländerInnen? Wie lässt sich dieser wirtschafltich verwerten? Welchen
    Beitrag könnte er zur österreichischen Kultur leisten?

  • Flüchtlingen gegenüber gibt es ein grundlegendes Mißtrauen seitens österreichischen DienstnehmerInnen und DienstgeberInnen. Wie lässt sich das abbauen? Welche Strategien verfolgen die jeweiligen Organisationen dazu?

  • Präziser dazu: zur Eingliederung in die österreichische Arbeitswelt
    erscheinen Volontariate und Praktika schon während des ja lange laufenden Verfahrens zwingend erforderlich. Doch diese werden nicht nur von Seiten des Bundes nicht sonderlich unterstützt, entsprechende Anfragen werden auch von Firmen regelmäßig abgelehnt, so dass die Ressourcen von Flüchtlingen für den Erfolg des Bundeslandes Salzburg verschwendet werden. Wie kann dies von Seiten der SozialpartnerInnen und der Gebietskörperschaften angegangen werden?

  • Der IT-Sektor sowie IK-Technologien allgemein tragen wesentlich zur
    Produktivität der österreichischen Wirtschaft bei. Während z. B. Internet- und Office-Grundkenntnisse immer mehr zur Basiskompetenz einer modernen Wissensgesellschaft gehören und schon an den Schulen selbstverständlich vermittelt werden, gibt es gesellschaftliche Gruppen, die in diese Moderniesierungsprozesse nicht integriert sind, darunter (aber nicht allein) Flüchtlinge, unabhängig von ihrer Qualifikation. Hier stellt sich natürlich die Frage, ob eine solche
    Integration volkswirtschaftlich überhaupt notwendig, also ob für die
    Zukunft eine weitere Informatisierung der Arbeitswelt erwartbar und im
    globalen Wettbewerb auch notwendig ist oder ob alternativ "alles beim Alten bleiben" kann. Welchen wirtschaftlichen Vorteil bringt Bildung für Flüchtlinge überhaupt allgemein? Gibt es Nachteile? Was würde - auch für Flüchtlinge - zu den zwingenden Basiskompetenzen des Informationszeitalters gehören?

  • Haben wir eben nach den wirtschaftlichen Vorteilen gefragt, so stellt
    sich aber auch die Frage, welche Breite und Tiefe des "digital
    divides", des Grabens
    zwischen den Wohlhabenden und den Habenichtsen auf dem Gebiet der Informationstechnologie (noch) demokratieverträglich wäre? Bei Flüchtlingen stellt sich hier natürlich auch die Frage, welchen Beitrag die Integration in ein virtuelles Österreich zur Integration in die reale österreichische Gesellschaft leisten kann.

  • Im Zusammenhang mit der Integration - das World Wide Web hat eine neue qualitative Stufe erreicht, das Web 2.0, dass sich (unter anderem) durch eine starke und vor allem relativ einfache Partizipation der TeilnehmerInnen am Internet auszeichnet. JedeR kann im Internet eine Stimme finden. Während es aber z. B. ungefähr genauso viele Weblogs in Deutsch wie in Faarsi gibt, fällt Flüchtlingen das öffentliche Auftreten im Internet schwer, und zwar nicht nur wegen einer möglichen Gefährdung von Angehörigen im Heimatland oder der Angst vor dem weitreichenden Arm des eigenen Geheimdienstes, sondern auch aus Angst vor der auf den ersten Blick feindlichen Stimmung bei ÖsterreicherInnen. Wie kann dieses abgebaut werden? Ist die Artikulationsfähigkeit von Flüchtlingen überhaupt für Wirtschaft und Gesellschaft erforderlich? Welchen Beitrag könnte das Internet dabei spielen?

  • Kommunikationsfähigkeit von Unternehmen und MitarbeiterInnen nach außen ins Internet als auch im Intranet (etwa zum Knowledge Management mittels Blogs und Wikis) ist die Anforderung der Gegenwart, so sagt mensch. "Wir wollen erreichen, dass möglichst viele Mitarbeiter intern (hinter der Firewall) und extern (privat und auf der Coporate Plattform) Web 2.0 Applikationen nutzen.", schreibt Martin Bredl, der Leiter der Unternehmenskommunikation der Telekom Austria. Doch auch der Mittelstand, die Tourismusbranche usw. haben Web 2.0 entdeckt. Wird sich die Bedeutung dieses Web 2.0 ausweiten auf die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft, oder wird es ein Spielzeug von technikaffinen Firmen bleiben? Welche Folgen hat dies für den Bildungsbedarf bei MitarbeiterInnen? Welche angepassten Strategien daran sind möglich, wie etwa die Dependance und die kostenlosen Kurse des Wifi Salzburg in Second Life? Bieten sich hier Chancen zur Bildung von Flüchtlingen? Gibt es hier zukünftig erwartbaren Bildungsbedarf, neue Basiskompetenzen? Welchen Beitrag könnten umgekehrt Flüchtlinge dazu leisten?

  • Damit stellt sich abschließend die umgekehrte Frage, welchen Beitrag könnten Flüchtlinge zur Bildung, zum lebenslangen Lernen der österreichischen Gesellschaft leisten? Wie?
(Okay, Liste heute morgen mit Andrea Baldemair erstellt. Aber eigentlich noch für gestern abend versprochen - Angelika und Uschi haben jetzt ja gerade Sitzung mit den ModeratorInnen des Plenums. Also, dickes, dickes Sorry!

Samstag, 7. April 2007

Tagung "Salzburg integriert Flüchtlinge" in St. Johann

In eigener Sache: noch einmal eine ganz herzliche Einladung zur Tagung "Salzburg integriert Flüchtlinge" in St. Johann (yep, frei wie Freibier - und ins Netz wird nichts gestellt). Mehr dazu im Einladungsfolder. Eine englische Version zur fluequal-Tagung gibt es natürlich auch.

Dienstag, 27. Februar 2007

Redner(ohne Innen)gehälter

Basic zitiert den Silicon Valley Watcher:
Aha. Was machen wir nur falsch? (nun - in Bezug auf die fluequal - Tagung "Salzburg integriert Flüchtlinge" vom 20.-21.04.2007 in St. Johann schauen wir mal... oder etwa hier? oder ganz "progressiv" bei Technorati:
http://www.technorati.com/search/fluequal+Tagung+Salzburg+integriert+Flüchtlinge+St.+Johann
)

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