Mittwoch, 6. September 2006

Strache und ein Hiphop-Contest

Während sich die meisten StimmenfängerInnen zielgruppengerecht noch mit Beislmusi begnügen (zum Beispiel unter "http://bzoe.at/wkpage/Peter Westenthaler - Wir halten zamm.mp3"), ist FPÖ-Strache unter die Rapper gegangen (mit diesem Hit hier), was bei selbigen gar nicht gut ankommt... und was den Standard und die Hiphop-Gemeinde zu einem Diss-Contest veranlasst (Musi für nen Karaoke-Versuch dazu auf der hiphop.at-Seite).

(ps: die HipHopperInnen antworten auch mit Plakaten, etwa in diesem Beitrag oder auch an dieser Stelle.)

Endlich mitbestimmen...

Gejagt und politisch verfolgt wurde der 44-jährige Marwan Hammoud in Syrien. Jetzt ist er Österreicher und darf zum ersten Mal wählen, freut sich die Salzburger Nachrichten mit ihm.

Aufruf im Kampf der Kulturen...

Oje, jetzt dürfen die Freiheitlichen wieder einmal unsere westliche Zivilisation gegen die Südländer verteidigen. Zu unseren Errungenschaften gehören bekanntlicherweise die Gleichberechtigung von Mann und Frau, eine alte österreichische Tradition, die jede Frau und vor allem jeder österreichische Mann von Kindesbeinen an mit der Muttermilch aufsaugt, der aber beständig von irgendwelchen -isten und -ime mit Füßen getreten wird. Deshalb sollen die ja alle nicht nach Österreich, oder wenn sie schon mal da sind, schnell wieder gehen.

Mit der folgenden Meldung haben wir also Glück, denn diese Südländer (südlich von Österreich lebende) sind schon draußen. Sonst müsste man sie ja glatt ausweisen?

"Männertracht und Gewehr werden auch in Zukunft den Männern vorbehalten werden", sagte nämlich der südtiroler Iman, äh Bischof, äh quatsch, also der südtiroler Schützen-Landeskommandant Paul Bacher (Standard hier) der auch die wahre Stellung der Frau kennt: als Markentenderin. Und weiter: "Dass eine Frau einmal Landeskommandantin wird, ist unmöglich - wir sind doch kein Karnevalsverein". Hintergrund: eine 35jährige Südtirolerin hatte es gewagt, ordentlich schießen zu lernen, hat bei dem vermeintlichen Karnevalsverein drei Jahre mitgemacht und jetzt fällt's auch mal auf.

Teaser und Geteaste...

Im Newsletter der Salzburger Nachrichten vom Mittwoch, 23.08., steht folgender Teaser: "Wer ruiniert hier den Sozialstaat?"Sozialleistungen für Zuwanderer 'ruinieren den Sozialstaat'. Und: In Österreich bekommen Zuwanderer 'vom ersten Tag an alles'. Das behauptete FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache dieser Tage in einem APA-Interview. Stimmt ..."

Wenn mensch auf "... im Detail" klickt, geht es weiter: "das? Nein, es stimmt nicht, wie aus Studien des Wirtschaftsforschungsinstituts hervorgeht. [... usw. usf]".

Genialer Teaser...

(Der Inhalt ist lange bekannt, aber hier noch mal der Artikel.)
(ps: in Großbritannien allerdings zahlen die ZuwandererInnen nicht nur in die gesetzlichen Kassen ein, sondern tragen auch noch zum Wirtschaftswachstum bei, wie der Independent unter dem Titel "How immigrants sustain Britain's economic growth" beschreibt. Dieser Artikel ist wohl eine Reaktion auf die derzeitigen Zahlen, nach denen es zwar kaum mehr AsylwerberInnen ins Königreich schaffen, aber dafür die EuropäerInnen, vor allem die OsteuropäerInnen, die nicht nach Österreich dürfen, zu 600.000nden nach GB einfallen, wie der Telegraph kritisiert. Im Telegraph macht sich Johnston allerdings auch Gedanken darüber, dass bis dato, und das halte an, die BritInnen selbst ein Volk von EmigrantInnen seien...)

Elite-Uni allein zu Haus...

Nachdem mit dem neuen Fremdenrecht auch umworbene SpitzenwissenschaftlerInnen aus dem Ausland trotz lebenslang gesicherter Stellung zu regelmäßigen BittstellerInnen um einen Aufenthaltstitel rückgestuft wurden (der Standard hier), kehren die Ersten Österreich den Rücken, darunter der international bekannte Visualisierungsexperte Joydeep Bhattacharyas, der seit 1999 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften arbeitete und nun an der University of London Leiter wurde (Standard hier). Wie Irene Bricker für den Standard hier schreibt, nagt das neue Fremdenrecht an jedwerdem Elite-Uni-Gedanken...

Haslauer will mehr AusländerInnen nach Salzburg bringen

..verrät er im DiePresse-Interview . Und hat schon Ideen: die AraberInnen werden mit Schnürlregen angelockt, bei den ChinesInnen geht es eher darum, dass sie auch bleiben.

EU-KommissarIn für Flüchtlingsfragen

Im Zuge der EU-Erweiterung (Rumänien und Bulgarien) wird es auch wieder neue EU-Kommissariate geben. Eines davon könnte sich mit Flüchtlings- und Einwanderungsfragen befassen, berichtet die Presse.

man living -in austria

... und der Standard hat sich in zwei AsylwerberInnenheimen in Oberösterreich umgeschaut. Hier gibt es die Bilder und hier den Bericht... Und wie immer sehr lesenswert (wenn auch manchmal fast deprimierend) die LeserInnenpostings zum Bericht.

(und ja, ich bekenne, ich hab hier die Syntax etwas verhunzt... ;-)

man immigration -to Spain

Die Salzburger Nachrichten haben im Internet Gebrauchsanweisungen zur Einwanderung nach Europa gefunden...

Anwältin gegen Zwangsheirat und Ehrenmord gibt (Kanzlei) auf

"Aus Angst um ihr Leben hat sich die prominente türkischstämmige Berliner Frauenrechtlerin Seyran Ates aus dem Anwaltsberuf zurückgezogen." Das berichtet die Standard.

Das Menschenrechtsdesaster im Sudan...

...wird weiter von britischen Zeitschriften an prominenter Stelle analysiert - hier der Telegraph und hier der Independent.

Mittelalterliche Zustände in Italien? Prähistorische in Mekka?

Während Musik den Mädchen einer afghanischen Musikschule 'neue Freiheiten bietet' (Standard), wollen saudische Geistliche eine der ältesten Traditionen des Islam ein wenig abändern und Frauen an der Kaaba nicht mehr zulassen (hier in die Standard). In Italien will mensch dagegen nur noch Frauen an einigen Stränden zu lassen, so dass reiche Besucherinnen aus konservativ-islamlischen Ländern vor Männerblicken geschützt schwimmen gehen können (die Standard hier). Wer da allerdings in Italien von mittelalterlichen Zuständen spricht, der kennt wahrscheinlich die Geschichte des Badehauses zu wenig...

Einwanderer unter Auswanderern

In Großbritannien wird weiter über die ImmigrantInnen aus den neuen EU-Ländern gestritten. Nach rund 600.000 EinwandererInnen aus diesen soll BulgarInnen und RumänInnen nach deren EU-Beitritt nun nur beschränkte Zuzugsmöglichkeit gewärt werden, berichtet die BBC. Die UnternehmerInnen sind gegen solche Restriktionen, berichtet der Independent. (Nur enpassant sei auf einen Independent-Bericht über den Anstieg der Mieten durch die Arbeitsimmigration hingewiesen.) Der Independent vergleicht auch diese neue Einwanderung mit der Nachkriegseinwanderung aus den (ehemaligen) Kolonien:
"But most of those who come from the EU accession countries are young, often highly educated and, crucially, single and child-free. 'In our last wave of migration, most people came, did the jobs no one else would, and rapidly brought their families to join them.'"
Im Telegraph weist der Chef der Commission for Racial Equality auf die aktuellen Veränderungen in der Zusammensetzung der britischen Bevölkerung hin. Die ergeben sich nicht nur aus Ein-, sondern auch aus Auswanderung. Weiterhin gilt nämlich auch, dass die BritInnen selbst solche EinwandererInnen sind, wie im Independent das Beispiel Spanien verdeutlicht.

Sonst noch...

  • Einbürgerungen nach schärferem Gesetz stark gesunken, meldet der Standard.
  • Rund 600.000 überwiegend polnische Arbeitskräfte sind nach dem EU-Beitritt zum Arbeiten auf die Inseln gekommen, meldet die BBC
  • Der Telegraph berichtet: "A white bus driver in Louisiana has been suspended after she ordered black children to give up their seats to whites" - das gibt es also immer noch...
  • Und auch dies findet sich im Telegraph:
    "Most strikingly, there has been a substantial increase over the past five years in the numbers who appear to subscribe to a belief in a clash of civilisations. When YouGov asked in 2001 whether people felt threatened by Islam, as distinct from fundamentalist Islamists, only 32 per cent said they did. That figure has risen to 53 per cent."

Aufregung um 12jährige: entführt oder freiwillig nach Pakistan

Aufregung in Großbritannien: Eine 12jähriges Mädchen ist vielleicht nach Pakistan in eine Zwangsheirat entführt worden, berichtet der Independent. Auch die BBC berichtet, zum Beispiel vom Aufruf der erziehungsberechtigten Mutter, die auf den kleinen Western Isles lebt. Drei Tage später, ebenfalls BBC, erklärt das Kind einer Pressekonferenz in Lahore in Pakistan, dass sie freiwillig und auf eigenen Wunsch mit ihrer älteren Schwester mit ist, wo sie bei ihrem Vater leben möchte... (hier die Telegraph-Version)

Blogs gehört die Zukunft

... besonders die der Nachrichtenverbreitung, gibt der Standard wieder.

Ich bin kein Terrorist...

Dem amerikanischen Friedensaktivist Raed Jarrar wurde von Jetblue für seinen Flug ein neues T-Shirt gekauft. Jetblue ließ es nicht zu, dass er seine Maschine mit einem T-Shirt mit der arabischem-englischem Schriftzug ("we will not be silent") bestieg. Jarrar machte auf das Recht der freien Meinungsäußerung aufmerksam, ihm wurde aber nur entgegnet: "people here in the US don't understand these things about constitutional rights", wie er in seinem Blog berichtet. (Hier gibt's als Reaktion T-Shirts mit der arabischen Aufschrift "ich bin kein Terrorist")
(via Basic Thinking)

Illegale gewollt - Österreich hat sein Sommerloch

Eigentlich sei es ja kein Sommerloch-Thema, betont Brusatti in einem Presse-Kommentar. Denn ÖsterreicherInnen stellen zur Zeit fest, dass ihr Gesellschaftssystem ohne illegale AusländerInnen zusammenbrechen würde. Brusatti: "Dann wären mangels geeigneter körperlicher (und auch seelischer) Grundversorgung in Kürze einige Zehntausend rascher tot, viel rascher sogar." Dies verhindern ausländische Pflegekräfte, sei es beim Papa von Bundespräsident Fischer, sei es bei der Schwiegermutter von Kanzler Schüssel, der sich in diesem Zusammenhang gegen "Kriminalisierung und Schnüffelei" wendet. Aha.

Der Presse-Leitartikel fordert als Reaktion etwa einen Billiglohnsektor. Außerdem sollten sich die "raunzende[n] Frühpensionisten" mal ein Vorbild an den USA nehmen. Jedenfalls, so Ortner in der Presse, liegt das Ärgernis darin, "dass der Erfolg und der Komfort der hiesigen Volkswirtschaft nicht möglich wäre ohne die augenzwinkernde Duldung hunderttausender illegaler, aber nur deshalb bezahlbarer schlampiger Dienstleistungs-Verhältnisse".

Die Salzburger Nachrichten haben ihre LeserInnen befragt und stellen (mit 78% Zustimmung) fest:"Klares Ja zur Legalisierung Illegaler"

Das komplette Diskussionspaket findet sich natürlich hier im Standard unter dem SV-Stichwort...

(ps: was auffällt - während die Männer über Recht und Moral debattieren, handeln offenbar regelmäßig die Frauen...)

Und die Lösung ist auch schon angekündigt ... (hier in die Presse)

Sex and Social...

"Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind auch im Internet deutlich auszumachen.[...] Kommunikation beispielsweise per E-Mail hat Priorität, der technische Aspekt des Mediums steht bei vielen Nutzerinnen eher im Hintergrund." berichtet einmal mehr heise. Da sollte mann meinen, dass das Aufkommen von Web 2.0 einige Chancen bietet, etwa im "Social Commerce" (statt E-Commerce, wie es die FAZ hier formuliert). Auch wenn der momentane Hype schon dekonstruiert gehört (wie hier von Heise exemplarisch vorexerziert).

(Sorry, diese Meldung lag auch monatelang herum und wurde von mir nicht eingepflegt...)

derdieSalzburgerIn zu das Hallein

Ja, und heute dann auch der Kommentar von derdiedas SalzburgerIn zu den Halleiner Vorgängen (siehe hier). Kommentar hat wohl etwas gedauert, da erstmal kräftig in Wikipedia nachgeschaut werden musste. Schluss: Es handelt sich um einen "importierten Bürgerkrieg...
(oops, jetzt hat dieser Kommentar auch etwas gedauert und wird nur verzögert eingepflegt...)

"Abschiebung nach Missbrauchsvorwürfen"

titelt die Standard im Fall von sieben ZeugInnen gegen Wachbeamte eines Internierungslagers für ImmigrantInnen im spanischen Malaga, die die Lage der Immigrantinnen möglicherweise sexuell ausbeuteten.

Sonntag, 20. August 2006

Riverbend-Blog einer irakischen Frau jetzt auch auf dem Edinburgh-Festival

Wie die Netzzeitung berichtete, wird das weltbekannte Blog von Riverbend jetzt auch bis Ende August beim Edinburgh Fringe Festival aufgeführt. Riverbend, bis zu Bush's Irak-Krieg 2003 Programmiererin und Systemprogrammiererin (irakische Frauen können seit der Besetzung Baghdads durch die AmerikanerInnen nicht mehr arbeiten, Männer am ehesten noch bei den verschiedenen religiösen Parteien), hatte im August 2003 ein Weblog angefangen und war dieses Jahr schon mit Bloggie 2006 in der Kategorie "best african or middle eastern weblog" ausgezeichnet worden. Außerdem wurde die Buchausgabe (in NY bei feministpress und im Königreich bei Marion Boyars) ihres Blogs (mit weiteren 18 Büchern) Ende März für den renommierten Samuel-Johnson-Preis für nichtfiktive Literatur nominiert (BBC Meldung hier , hier die Meldung der Netzzeitung, den Preis erhielt schließlich eine Shakespear-im-Jahr-1599-Biographie). In 2005 hat sie den Lettre-Ulysses-Preis (3. Preis) für die Kunst der Reportage erhalten. Der Schockwellenreiter würde jetzt wohl sagen: Lesebefehl!

Der Kampf um den ersten Platz in der Globalisierung

Auf dem Dreherschen Globalisierungsindex landet Österreich auf Platz 6 berichtet der Standard. Der Index erfasst Indikatoren für die ökonomische, soziale und kulturelle Globalisierung. Bei der ökonomischen liegt auf Platz 10. "Deutschland liegt nur auf Platz 35, gleichauf mit der 'Wirtschaftsmacht' Panama.", macht sich der Standard lustig und scheint den nächsten Satz ("In politischer Hinsicht gilt Österreich fast so globalisiert wie Ägypten, das an elfter Stelle liegt.") ernst zu nehmen. "Weltmeister im Globalisieren sind die USA", und jetzt stellt sich die Frage, ob der erste Platz bei diesen Indikatoren auf irgendeine Weise erstrebenswert ist... denn wahrscheinlich heißt das auch Platz eins in "Beschleunigung, [...]Digitalisierung und Zeitmangel [in ... ] künftige Arbeitsverhältnisse" (yep der Standard).

(Indikator sind z. B. die Anzahl der McDonalds-Restaurants, die unter dem Label "Einheitsgeschmack" laufen - obwohl sich gerade bei McDonalds wunderbar zeigen lässt, dass sich diese an lokale Geschmäcker wechselseitig anpassen und die Marktdominanz ebenfalls durch die MitbewerberInnen bestimmt ist. Viel besser ließe sich natürlich Globalisierung am Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln festmachen - des Gerichts, dass bereits vor 500 Jahren seines Siegeszug um die Welt antrat und z. B. zu Produktivitätsgewinnen in China führte. Damit Deutschland aber auch mal auf Platz 1 kommt, wie wär es mit dem Kaffee-Verbrauch? Ach so, alles keine Firmen? Naja, Ikea ist was Einheitsgeschmack anbetrifft, allemal sinnvoller als McDonalds).

Immerhin: "Noch ist Österreich schneller" am Markt als etwa die Chinesen. Kein Wunder, dass "Japanische Manager [...] auf Polen und Österreich [schwören ...]: Nach Polen wird Österreich gleichauf mit Tschechien als zweitbester Investitionsstandort unter EU-25 bewertet", wie uns ebenfalls der Standard berichtet. Damit das so bleibt, gibt es brainpower (um z. B. indische oder amerikanische Spitzenkräfte zu gewinnen, ... naja, eher indische...wie, ja, der Standardschreibt)

Ach ja, noch ein Rang, nämlich Rang 7 vor den USA (13), nämlich beim CDI, dem Engagement in der Entwicklungshilfe. Liegt aber auch nur daran, dass alle Länder ein "Schwaches Engagement für Entwicklungshilfe" zeigen (mal wieder der Standard).

Ja, und beim CRI (Commitment for Refugees Index)?

Weihwasser gegen Gewalt an Frauen

Da steht also die türkische Schriftstellerin Ipek Calislar vor Gericht . Aber warum? Weil die türkischen Behörden nicht glauben können, dass ihr Staatsgründer geschickt einem Mordanschlag entkommen konnte? Weil sie nicht glauben wollen, dass ihr Staatsgründer eine kluge Frau hatte? Oder weil sie befürchten, dass er gar einmal auf seine Frau gehört hat?

Nur 17% der türkischen Frauen sind ohne Gewalterfahrung durch Kindheit und Familie gegangen, wie die Standard schreibt ("immerhin. 17% sind ein erster schritt" meint dazu einE LeserIn, einE andereR befürchtet abhängig von der Definition von Gewalt, "dass es in Österreich nicht anders aussieh"). 62% der Frauen werden zu Hause mißhandelt (und dann haben wir ja noch die Ehrenmorde...), und um diese zu unterstützen und zu beraten, hat das staatliche Religionsamt in 6 Provinzen ein Pilotprojekt gestartet (ebenfalls Standard). Ein türkischer Nachrichtensender hat aufgezeichnet, , welcher Rat den betroffenen Frauen gegeben wurde (hier nach dem Standard-Artikel): "vor allem häufige Gebete [...] gesegnetes Wasser zu trinken und das Wasser ihren gewalttätigen Ehemännern zu geben [...] eine gemeinsame Pilgerfahrt nach Mekka" und "als Trost gesagt, auf Erden erlittene Leiden würden im Paradies entlohnt".

Natürlich (?, oder glücklicherweise) Aufschrei bei den türkischen Frauenverbänden zu diesem "'schrecklichen Vorfall', der an mittelalterliche Zustände erinnere." Anders bei den österreichischen LeserInnen des Standards, die sich an heutige Zustände in Österreich erinnern:
"abgesehen vom wallfahrtsziel mekka klingt das genau wie das, was viele katholische kirchliche stellen & amtsträger in dieser situation frauen auch raten - erdulden, beten, glauben, hoffen, appellieren, die andere wange hinhalten, die schuld bei sich selbst suchen...
oder auch
"Am besten half das Wasser vom Seiplplatz, völlig wirkungslos war das vom Petersplatz & dass heutzutage noch (im Geheimen) Ignatiuswasser"
oder schließlich
"bittschoen Gesundbeten machen die Katholen genauso"
Ja, alles weitere: Standard lesen!

Blutige Auseinandersetzung zwischen Dagestanern und Tschetschenen in Hallein

Bei einer blutigen Auseinandersetzung zwischen Dagestanern und Tschetschenen in Hallein kam es am Donnerstag abend zu mehreren Schwerverletzten, ein Mann starb. Hintergründe und Hergang sind noch völlig unklar. Hier also die Salzburger Nachrichten:
Motiv für Blutbad in Hallein noch unklar
und tags drauf:
Die Polizei stößt auf eine Mauer des Schweigens
außerdem zum Feeling der Leute in Hallein zur Zeit:
"Vielleicht haben sie auch Angst gehabt!"
Hier der lokale ORF:
Ein Toter, sechs schwer Verletzte bei Angriff
(und hier)

Auch die Presse berichtete:
Asylwerber nach Überfall gestorben
Und die Presse-LeserInnen sinnieren:
"Nun ist es also soweit in Österreich: Russen greifen Tschetschenen an! Na, da haben wir uns schöne Probleme importiert."
(Antwort eines/einer anderen LeserIn: "Russen? Tippe eher auf georgische Asylwerber.")
(Ja, richtig, die Polizei hat von Dagestanern gesprochen. Russische Staatsangehörigkeit haben natürlich DagestanerInnen und TschetschenInnen.)


Yep, und auch der Standard berichtet:
Nach Bluttat unter Flüchtlingen in Hallein: Motiv weiterhin unklar
Und auch die Standard-LeserInnen sinnieren:
"Tschetschenen und Dagestaner das war eine sehr unangenehme Mischung aus
- Clanstrukturen
- gewürzt mit Islamismus
- aufgepeppt mit irgendeiner Verteidungung von Ehre oder so
- angetrieben von Drogengeschäften
- versaut von Krieg und Zerstörung
mich beunruhigt, dass dieser ganze Wust bei uns importiert wird."
Einer sieht gar den Niedergang des Abendlandes (mit Verweis auf einen Weltwoche Artikel, der Containertheorien von Kultur huldigt).

Netterweise diskutieren dort aber nicht nur ÖsterreicherInnen, sondern auch die anderen Nationen mit, z. B. die 'russische Russen': "das sind keine russen, auch wenn es russische staatsbürger sind." oder Tschetschenen: "Mein Volk befindet sich gegen diese Wilden seit 400 Jahren im Krieg"

Derweil treibt die ÖsterREICHerInnen andere Sorgen um: "WOW, WER WIRD DIE SPITALSKOSTEN UEBERNEHMEN?"

Donnerstag, 17. August 2006

Wieder Asylwerber in Kärnten überfallen

Wie die Kleine Zeitung meldet, sind vergangene Nacht in der Klagenfurter Innenstadt wieder zwei Asylwerber überfallen und krankenhausreif geschlagen worden. Die Täter entkamen. Bereits in der Nacht zuvor war ein Asylwerber attackiert worden.

Montag, 14. August 2006

Die bloggende Regierungszunft

Zwar hat die deutsche Bundeskanzlerin wohl das erste Videoblog einer Staatschefin, bei den schreibenden Bloggern aber tummeln sich im Westen eher Politiker, die noch in die erste Reihe wollen.

Anders im Osten: nach Libyens Al Gathafi bloggt jetzt auch Irans Ahmadinejad.

Dienstag, 8. August 2006

Internet und China...

Wie der Schockwellenreiter (mit Hinweis auf den ORF) berichtet, haben mehr als einhundert chinesische Intellektuelle (einschließlich der Journalistin Gao Yu, die für Regimekritik 7 Jahre im Gefängnis saß) gegen die Sperrung von CenturyChina protestiert. Derweil berichtet der Independent, dass zwei Weblogs der kritischen tibetischen Poetin Woeser vom Netz genommen wurden...

Fischjäger gejagt im Königreich

Auf die Jagd auf AusländerInnen begeben sich jetzt auch die BritInnen:
"I know of people who have fired warning shots over people's heads with shotguns and it won't be long before their sights are lowered."
zitiert der Daily Telegraph den Herausgeber einer Angelzeitschrift. Richtig gelesen! Diese AusländerInnen, Polen und so, hätten nämlich komische Sitten, z. B. an Hl. Abend Karpfen zu essen - jeder weiß doch, dass Karpfen ungenießbar ist. Und dann fischen sie den auch noch illegal aus der Themse (und gefährden damit die Fischbestände für die einheimischen AnglerInnen, die den ungenießbaren Fang für gewöhnlich wie es sich gehört zurück ins Wasser werfen). Ja, das ist die zweite Natur der "Karpfenesser". Oder wie ein Abgeordneter es sagt:
"Taking fish for the pot is second nature to eastern Europeans but is anathema to us."
So sind sie, die AusländerInnen...

(ps: natürlich geht es schon im Königreich hoch her um den Fisch - denn für die SchottInnen sind auch die Südländer- äh EngländerInnen gefälligst im Zaun zu halten: "Hands off our fish, English told" titelt der Telegraph.)

(pps: sollten diese AusländerInnen doch lieber Ziegenfleisch essen, der Dank eines walisischen Dörfchens wäre ihnen gewiss, nachdem Ziegen auch zur Terror-Achse des Bösen gehören...)

(ppps: vielleicht hätte mensch auch die 4,2 Millionen britische Pfund, die das Königreich für nicht funktionierende "illegale-ImmigrantInnen-Detektoren" ausgab (Telegraph hier), sinnvoll in Fischbestände investieren können...

Fedora-Frauen an die Macht...

Wie die Standard hier berichtet, will nach Linuxchix, Debian Women & Ubuntu Women auch die Open-Source-Linux-Distribution Fedora (das Community-Red-Hat) mit der Plattform Fedora Women Frauen mehr Macht in der Linux-Meritokratie verschaffen. Besonders fällt auf, dass "n Asien, vor allem etwa in Indien Frauen weitaus häufiger in technischen Berufen anzutreffen [seien] als hierzulande".

Foto-Jagd auf AusländerInnen in Blogistan

Ach so, ja, auch joerg@wir-sind-wir.at hat jetzt sein Weblog. Vielleicht hilft's ja a weng im Identitätsmanagement. Cowboy Stefan Herre hat dagegen schon eine Zeit lang sein Blog und fordert nun seine LeserInnen politisch völlig unkorrekt (mehr hier und auch hier) zur Jagd auf Muslimas in Ganzkörpervermummung und Muslime mit Bärten auf... schießen soll mensch sie (nein, nicht wie hier den Schädel einschlagen), mit der Fotokamera, dem Beispiel Paules folgend, und sie dann an den Blog-Pranger stellen. Rechte? Am eigenen Bild? Ha, wo leben wir denn? (jetzt werde ich böse: schließlich hat sich Frau England - united we stand - auch nicht um Bildrechte gekümmert). Jedenfalls gibt es schon wirres Gedanken dazu, und auch schon ein wirres Update, und natürlich gibt es auch die ersten Bilder und die zweiten Bilder und Basic stellt sich gar als Opfer zur Verfügung.

Zuwanderungsregelung im Königreich

Wie der Independent hier berichtet, möchte der britische Innenminister Reid die Zuwanderungszielzahlen (oder -höchstzahlen) durch ein unabhängiges Kommitee festlegen lassen. Er verteidigte bei dieser Gelegenheit vor allem auch die frühe Öffnung des Königreichs gegenüber ArbeiterInnen aus den neuen EU-Staaten.

Opium oder was raucht Hochwürden?

"Religion ist Opium für's Volk...", hält der Schockwellenreiter hier in Bezug auf Junge-Welt Artikel fest und möchte wissen, was "der Trierer Bischofs Reinhard Marx geraucht hat, als er im SWR die kühne Forderung aufstellte, Zuwanderer in Deutschland müßten Jesus kennen."

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