Mittwoch, 6. September 2006

Strache und ein Hiphop-Contest

Während sich die meisten StimmenfängerInnen zielgruppengerecht noch mit Beislmusi begnügen (zum Beispiel unter "http://bzoe.at/wkpage/Peter Westenthaler - Wir halten zamm.mp3"), ist FPÖ-Strache unter die Rapper gegangen (mit diesem Hit hier), was bei selbigen gar nicht gut ankommt... und was den Standard und die Hiphop-Gemeinde zu einem Diss-Contest veranlasst (Musi für nen Karaoke-Versuch dazu auf der hiphop.at-Seite).

(ps: die HipHopperInnen antworten auch mit Plakaten, etwa in diesem Beitrag oder auch an dieser Stelle.)

Endlich mitbestimmen...

Gejagt und politisch verfolgt wurde der 44-jährige Marwan Hammoud in Syrien. Jetzt ist er Österreicher und darf zum ersten Mal wählen, freut sich die Salzburger Nachrichten mit ihm.

Aufruf im Kampf der Kulturen...

Oje, jetzt dürfen die Freiheitlichen wieder einmal unsere westliche Zivilisation gegen die Südländer verteidigen. Zu unseren Errungenschaften gehören bekanntlicherweise die Gleichberechtigung von Mann und Frau, eine alte österreichische Tradition, die jede Frau und vor allem jeder österreichische Mann von Kindesbeinen an mit der Muttermilch aufsaugt, der aber beständig von irgendwelchen -isten und -ime mit Füßen getreten wird. Deshalb sollen die ja alle nicht nach Österreich, oder wenn sie schon mal da sind, schnell wieder gehen.

Mit der folgenden Meldung haben wir also Glück, denn diese Südländer (südlich von Österreich lebende) sind schon draußen. Sonst müsste man sie ja glatt ausweisen?

"Männertracht und Gewehr werden auch in Zukunft den Männern vorbehalten werden", sagte nämlich der südtiroler Iman, äh Bischof, äh quatsch, also der südtiroler Schützen-Landeskommandant Paul Bacher (Standard hier) der auch die wahre Stellung der Frau kennt: als Markentenderin. Und weiter: "Dass eine Frau einmal Landeskommandantin wird, ist unmöglich - wir sind doch kein Karnevalsverein". Hintergrund: eine 35jährige Südtirolerin hatte es gewagt, ordentlich schießen zu lernen, hat bei dem vermeintlichen Karnevalsverein drei Jahre mitgemacht und jetzt fällt's auch mal auf.

Teaser und Geteaste...

Im Newsletter der Salzburger Nachrichten vom Mittwoch, 23.08., steht folgender Teaser: "Wer ruiniert hier den Sozialstaat?"Sozialleistungen für Zuwanderer 'ruinieren den Sozialstaat'. Und: In Österreich bekommen Zuwanderer 'vom ersten Tag an alles'. Das behauptete FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache dieser Tage in einem APA-Interview. Stimmt ..."

Wenn mensch auf "... im Detail" klickt, geht es weiter: "das? Nein, es stimmt nicht, wie aus Studien des Wirtschaftsforschungsinstituts hervorgeht. [... usw. usf]".

Genialer Teaser...

(Der Inhalt ist lange bekannt, aber hier noch mal der Artikel.)
(ps: in Großbritannien allerdings zahlen die ZuwandererInnen nicht nur in die gesetzlichen Kassen ein, sondern tragen auch noch zum Wirtschaftswachstum bei, wie der Independent unter dem Titel "How immigrants sustain Britain's economic growth" beschreibt. Dieser Artikel ist wohl eine Reaktion auf die derzeitigen Zahlen, nach denen es zwar kaum mehr AsylwerberInnen ins Königreich schaffen, aber dafür die EuropäerInnen, vor allem die OsteuropäerInnen, die nicht nach Österreich dürfen, zu 600.000nden nach GB einfallen, wie der Telegraph kritisiert. Im Telegraph macht sich Johnston allerdings auch Gedanken darüber, dass bis dato, und das halte an, die BritInnen selbst ein Volk von EmigrantInnen seien...)

Elite-Uni allein zu Haus...

Nachdem mit dem neuen Fremdenrecht auch umworbene SpitzenwissenschaftlerInnen aus dem Ausland trotz lebenslang gesicherter Stellung zu regelmäßigen BittstellerInnen um einen Aufenthaltstitel rückgestuft wurden (der Standard hier), kehren die Ersten Österreich den Rücken, darunter der international bekannte Visualisierungsexperte Joydeep Bhattacharyas, der seit 1999 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften arbeitete und nun an der University of London Leiter wurde (Standard hier). Wie Irene Bricker für den Standard hier schreibt, nagt das neue Fremdenrecht an jedwerdem Elite-Uni-Gedanken...

Haslauer will mehr AusländerInnen nach Salzburg bringen

..verrät er im DiePresse-Interview . Und hat schon Ideen: die AraberInnen werden mit Schnürlregen angelockt, bei den ChinesInnen geht es eher darum, dass sie auch bleiben.

EU-KommissarIn für Flüchtlingsfragen

Im Zuge der EU-Erweiterung (Rumänien und Bulgarien) wird es auch wieder neue EU-Kommissariate geben. Eines davon könnte sich mit Flüchtlings- und Einwanderungsfragen befassen, berichtet die Presse.

man living -in austria

... und der Standard hat sich in zwei AsylwerberInnenheimen in Oberösterreich umgeschaut. Hier gibt es die Bilder und hier den Bericht... Und wie immer sehr lesenswert (wenn auch manchmal fast deprimierend) die LeserInnenpostings zum Bericht.

(und ja, ich bekenne, ich hab hier die Syntax etwas verhunzt... ;-)

man immigration -to Spain

Die Salzburger Nachrichten haben im Internet Gebrauchsanweisungen zur Einwanderung nach Europa gefunden...

Anwältin gegen Zwangsheirat und Ehrenmord gibt (Kanzlei) auf

"Aus Angst um ihr Leben hat sich die prominente türkischstämmige Berliner Frauenrechtlerin Seyran Ates aus dem Anwaltsberuf zurückgezogen." Das berichtet die Standard.

Das Menschenrechtsdesaster im Sudan...

...wird weiter von britischen Zeitschriften an prominenter Stelle analysiert - hier der Telegraph und hier der Independent.

Mittelalterliche Zustände in Italien? Prähistorische in Mekka?

Während Musik den Mädchen einer afghanischen Musikschule 'neue Freiheiten bietet' (Standard), wollen saudische Geistliche eine der ältesten Traditionen des Islam ein wenig abändern und Frauen an der Kaaba nicht mehr zulassen (hier in die Standard). In Italien will mensch dagegen nur noch Frauen an einigen Stränden zu lassen, so dass reiche Besucherinnen aus konservativ-islamlischen Ländern vor Männerblicken geschützt schwimmen gehen können (die Standard hier). Wer da allerdings in Italien von mittelalterlichen Zuständen spricht, der kennt wahrscheinlich die Geschichte des Badehauses zu wenig...

Einwanderer unter Auswanderern

In Großbritannien wird weiter über die ImmigrantInnen aus den neuen EU-Ländern gestritten. Nach rund 600.000 EinwandererInnen aus diesen soll BulgarInnen und RumänInnen nach deren EU-Beitritt nun nur beschränkte Zuzugsmöglichkeit gewärt werden, berichtet die BBC. Die UnternehmerInnen sind gegen solche Restriktionen, berichtet der Independent. (Nur enpassant sei auf einen Independent-Bericht über den Anstieg der Mieten durch die Arbeitsimmigration hingewiesen.) Der Independent vergleicht auch diese neue Einwanderung mit der Nachkriegseinwanderung aus den (ehemaligen) Kolonien:
"But most of those who come from the EU accession countries are young, often highly educated and, crucially, single and child-free. 'In our last wave of migration, most people came, did the jobs no one else would, and rapidly brought their families to join them.'"
Im Telegraph weist der Chef der Commission for Racial Equality auf die aktuellen Veränderungen in der Zusammensetzung der britischen Bevölkerung hin. Die ergeben sich nicht nur aus Ein-, sondern auch aus Auswanderung. Weiterhin gilt nämlich auch, dass die BritInnen selbst solche EinwandererInnen sind, wie im Independent das Beispiel Spanien verdeutlicht.

Sonst noch...

  • Einbürgerungen nach schärferem Gesetz stark gesunken, meldet der Standard.
  • Rund 600.000 überwiegend polnische Arbeitskräfte sind nach dem EU-Beitritt zum Arbeiten auf die Inseln gekommen, meldet die BBC
  • Der Telegraph berichtet: "A white bus driver in Louisiana has been suspended after she ordered black children to give up their seats to whites" - das gibt es also immer noch...
  • Und auch dies findet sich im Telegraph:
    "Most strikingly, there has been a substantial increase over the past five years in the numbers who appear to subscribe to a belief in a clash of civilisations. When YouGov asked in 2001 whether people felt threatened by Islam, as distinct from fundamentalist Islamists, only 32 per cent said they did. That figure has risen to 53 per cent."

Aufregung um 12jährige: entführt oder freiwillig nach Pakistan

Aufregung in Großbritannien: Eine 12jähriges Mädchen ist vielleicht nach Pakistan in eine Zwangsheirat entführt worden, berichtet der Independent. Auch die BBC berichtet, zum Beispiel vom Aufruf der erziehungsberechtigten Mutter, die auf den kleinen Western Isles lebt. Drei Tage später, ebenfalls BBC, erklärt das Kind einer Pressekonferenz in Lahore in Pakistan, dass sie freiwillig und auf eigenen Wunsch mit ihrer älteren Schwester mit ist, wo sie bei ihrem Vater leben möchte... (hier die Telegraph-Version)

Blogs gehört die Zukunft

... besonders die der Nachrichtenverbreitung, gibt der Standard wieder.

Ich bin kein Terrorist...

Dem amerikanischen Friedensaktivist Raed Jarrar wurde von Jetblue für seinen Flug ein neues T-Shirt gekauft. Jetblue ließ es nicht zu, dass er seine Maschine mit einem T-Shirt mit der arabischem-englischem Schriftzug ("we will not be silent") bestieg. Jarrar machte auf das Recht der freien Meinungsäußerung aufmerksam, ihm wurde aber nur entgegnet: "people here in the US don't understand these things about constitutional rights", wie er in seinem Blog berichtet. (Hier gibt's als Reaktion T-Shirts mit der arabischen Aufschrift "ich bin kein Terrorist")
(via Basic Thinking)

Illegale gewollt - Österreich hat sein Sommerloch

Eigentlich sei es ja kein Sommerloch-Thema, betont Brusatti in einem Presse-Kommentar. Denn ÖsterreicherInnen stellen zur Zeit fest, dass ihr Gesellschaftssystem ohne illegale AusländerInnen zusammenbrechen würde. Brusatti: "Dann wären mangels geeigneter körperlicher (und auch seelischer) Grundversorgung in Kürze einige Zehntausend rascher tot, viel rascher sogar." Dies verhindern ausländische Pflegekräfte, sei es beim Papa von Bundespräsident Fischer, sei es bei der Schwiegermutter von Kanzler Schüssel, der sich in diesem Zusammenhang gegen "Kriminalisierung und Schnüffelei" wendet. Aha.

Der Presse-Leitartikel fordert als Reaktion etwa einen Billiglohnsektor. Außerdem sollten sich die "raunzende[n] Frühpensionisten" mal ein Vorbild an den USA nehmen. Jedenfalls, so Ortner in der Presse, liegt das Ärgernis darin, "dass der Erfolg und der Komfort der hiesigen Volkswirtschaft nicht möglich wäre ohne die augenzwinkernde Duldung hunderttausender illegaler, aber nur deshalb bezahlbarer schlampiger Dienstleistungs-Verhältnisse".

Die Salzburger Nachrichten haben ihre LeserInnen befragt und stellen (mit 78% Zustimmung) fest:"Klares Ja zur Legalisierung Illegaler"

Das komplette Diskussionspaket findet sich natürlich hier im Standard unter dem SV-Stichwort...

(ps: was auffällt - während die Männer über Recht und Moral debattieren, handeln offenbar regelmäßig die Frauen...)

Und die Lösung ist auch schon angekündigt ... (hier in die Presse)

Sex and Social...

"Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind auch im Internet deutlich auszumachen.[...] Kommunikation beispielsweise per E-Mail hat Priorität, der technische Aspekt des Mediums steht bei vielen Nutzerinnen eher im Hintergrund." berichtet einmal mehr heise. Da sollte mann meinen, dass das Aufkommen von Web 2.0 einige Chancen bietet, etwa im "Social Commerce" (statt E-Commerce, wie es die FAZ hier formuliert). Auch wenn der momentane Hype schon dekonstruiert gehört (wie hier von Heise exemplarisch vorexerziert).

(Sorry, diese Meldung lag auch monatelang herum und wurde von mir nicht eingepflegt...)

derdieSalzburgerIn zu das Hallein

Ja, und heute dann auch der Kommentar von derdiedas SalzburgerIn zu den Halleiner Vorgängen (siehe hier). Kommentar hat wohl etwas gedauert, da erstmal kräftig in Wikipedia nachgeschaut werden musste. Schluss: Es handelt sich um einen "importierten Bürgerkrieg...
(oops, jetzt hat dieser Kommentar auch etwas gedauert und wird nur verzögert eingepflegt...)

"Abschiebung nach Missbrauchsvorwürfen"

titelt die Standard im Fall von sieben ZeugInnen gegen Wachbeamte eines Internierungslagers für ImmigrantInnen im spanischen Malaga, die die Lage der Immigrantinnen möglicherweise sexuell ausbeuteten.

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