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Zu aktuellen Situation siehe auch den Standard-Artikel "LEFÖ: fish.tag wegen großen Bedarfs verlängert" sowie den Artikel über Migrantinnen-Arbeit in Privathaushalten, den Lefö kürzlich vorstellte.
Derweil die Soziologin Necla Kelek weiterhin die falsche europäische Toleranz bekämpft und das Kopftuch (zumindest im Islam, von Nonnen und Bäuerinnen hat sie nicht gesprochen) als Körperverletzung ansieht, wie sie im Standard darlegt, schreibt Fahimeh Farsaie, Autorin und Journalistin iranischer Herkunft, einen satirischen Einbürgerungsroman mit dem Titel "Eines Dienstags beschloss meine Mutter Deutsche zu werden".
In Großbritannien will man nicht die ach so kriminellen EinwandererInnen beim Einwandern überwachen, sondern beim Auswandern: ausländische VerbrecherInnen sollen eigentlich nach Haft gleich ausgewiesen werden, was aber verpasst wurde. So erfährt die britische Öffentlichkeit von SexualstraftäterInnen, von denen mensch nicht einmal mehr den Aufenthaltsort in GB wisse, und dass es noch Jahre dauern würde, "to fix immigration system", wie die Chefin des Immigration and Nationality Directorate klarstellte...
Die Sprachendiskussion läuft in GB aber etwas anders als in Österreich: Gordon Browns (Finanzminister und Blair-Nachfolger in spe) Attacke auf EinwandererInnen, die nicht Englisch lernen würden, schaut von der Peripherie, den keltischen Nationen Schottland und Wales, als anti-schottisch und anti-walisisch aus (peinlich, denn Brown ist selbst Schotte), ein Zeitungsleser fragt etwa: "One of my close neighbours, originally from the Indian subcontinent, is fluent in Gaelic acquired during the years he worked in the Western Isles. Would he be liable for deportation if he had refused to learn English? Where does that leave the enhanced status of Gaelic in Scotland promoted by the executive?" (Achtung: Gälisch, die "Ur"-Sprache Schottlands, ist sowenig ein englischer Dialekt wie Deutsch ein französischer Dialekt, es handelt sich jeweils um Sprachen ganz unterschiedlicher Sprachfamilien.)
Einen excellenten Kommentar zu dieser Situation in Großbritannien, lehrreich auch für Österreich, schreibt Ruth "Wishart im Herald.
Die AmerikanerInnen posten nicht mehr, sie handeln - jeder soll, so die texanischen Pläne in Zukunft die Grenze mitüberwachen... über Webcams! (Hier im Standard)
Max Koch (Liga für Menschenrechte, SOS Mitmensch) spricht im Standard-Interview über den Wettbewerb:
"Es ist ja geradezu wie auf der Börse hier, jeden Tag werden neue Kurse ausgerufen, morgen schieben wir 300.000 ab, übermorgen 500.000 – es herrscht ein regelrechter Wettbewerb. Bei jemandem, der das weniger differenziert sieht, der vielleicht Angst um seinen Arbeitsplatz hat, löst das natürlich schon etwas aus."Er analysiert den aktuellen Wahlkampf als Ablenkungsmanöver vom aktuellen Politikversagen, welches Zukunftsängste ausgelöst hat, die mit einer komplexitätsreduzierenden Problemdefinition ("Sündenböcke") bearbeitbar sind.
Und - es gibt sage und schreibe 834 LeserInnen-Postings dazu... Derweil greift der Alltags-Rassismus in Österreich um sich, wie Sybille Hamann hier in der Presse beschreibt.