aus der Lokalen

Sonntag, 20. August 2006

Blutige Auseinandersetzung zwischen Dagestanern und Tschetschenen in Hallein

Bei einer blutigen Auseinandersetzung zwischen Dagestanern und Tschetschenen in Hallein kam es am Donnerstag abend zu mehreren Schwerverletzten, ein Mann starb. Hintergründe und Hergang sind noch völlig unklar. Hier also die Salzburger Nachrichten:
Motiv für Blutbad in Hallein noch unklar
und tags drauf:
Die Polizei stößt auf eine Mauer des Schweigens
außerdem zum Feeling der Leute in Hallein zur Zeit:
"Vielleicht haben sie auch Angst gehabt!"
Hier der lokale ORF:
Ein Toter, sechs schwer Verletzte bei Angriff
(und hier)

Auch die Presse berichtete:
Asylwerber nach Überfall gestorben
Und die Presse-LeserInnen sinnieren:
"Nun ist es also soweit in Österreich: Russen greifen Tschetschenen an! Na, da haben wir uns schöne Probleme importiert."
(Antwort eines/einer anderen LeserIn: "Russen? Tippe eher auf georgische Asylwerber.")
(Ja, richtig, die Polizei hat von Dagestanern gesprochen. Russische Staatsangehörigkeit haben natürlich DagestanerInnen und TschetschenInnen.)


Yep, und auch der Standard berichtet:
Nach Bluttat unter Flüchtlingen in Hallein: Motiv weiterhin unklar
Und auch die Standard-LeserInnen sinnieren:
"Tschetschenen und Dagestaner das war eine sehr unangenehme Mischung aus
- Clanstrukturen
- gewürzt mit Islamismus
- aufgepeppt mit irgendeiner Verteidungung von Ehre oder so
- angetrieben von Drogengeschäften
- versaut von Krieg und Zerstörung
mich beunruhigt, dass dieser ganze Wust bei uns importiert wird."
Einer sieht gar den Niedergang des Abendlandes (mit Verweis auf einen Weltwoche Artikel, der Containertheorien von Kultur huldigt).

Netterweise diskutieren dort aber nicht nur ÖsterreicherInnen, sondern auch die anderen Nationen mit, z. B. die 'russische Russen': "das sind keine russen, auch wenn es russische staatsbürger sind." oder Tschetschenen: "Mein Volk befindet sich gegen diese Wilden seit 400 Jahren im Krieg"

Derweil treibt die ÖsterREICHerInnen andere Sorgen um: "WOW, WER WIRD DIE SPITALSKOSTEN UEBERNEHMEN?"

Dienstag, 8. August 2006

Foto-Jagd auf AusländerInnen in Blogistan

Ach so, ja, auch joerg@wir-sind-wir.at hat jetzt sein Weblog. Vielleicht hilft's ja a weng im Identitätsmanagement. Cowboy Stefan Herre hat dagegen schon eine Zeit lang sein Blog und fordert nun seine LeserInnen politisch völlig unkorrekt (mehr hier und auch hier) zur Jagd auf Muslimas in Ganzkörpervermummung und Muslime mit Bärten auf... schießen soll mensch sie (nein, nicht wie hier den Schädel einschlagen), mit der Fotokamera, dem Beispiel Paules folgend, und sie dann an den Blog-Pranger stellen. Rechte? Am eigenen Bild? Ha, wo leben wir denn? (jetzt werde ich böse: schließlich hat sich Frau England - united we stand - auch nicht um Bildrechte gekümmert). Jedenfalls gibt es schon wirres Gedanken dazu, und auch schon ein wirres Update, und natürlich gibt es auch die ersten Bilder und die zweiten Bilder und Basic stellt sich gar als Opfer zur Verfügung.

Freitag, 4. August 2006

"Neger versuchte Pensionistin zu vergewaltigen"

titelten die Obersteirischen Nachrichten. Eine angehende Politikwissenschaftlerin, die eine sachlichere Beschreibung anmahnte, erhielt zur Antwort:
"Lieber Gutmensch!
Sie tun mir echt Leid, da sie als Kind wahrscheinlich schwer krank waren und daher längere Zeit in der Schule gefehlt haben dürfen."
Usw.
Alles nachzulesen im Standard. Mal wieder fast interessanter als der Artikel sind die bisher 855 Leserpostings und die engagierte Diskussion unter den LeserInnen.

"Heil Hitler" und "Wir werden euch bombardieren"

Mit solchen Anrufen ist zur Zeit die Antirassismus-Beratungsstelle ZARA konfrontiert, wie der Standard berichtet. Die Polizei ermittelt, der Beratungsbetrieb ist reduziert.

Montag, 31. Juli 2006

Wirtschaftskammer Testdesign

Derzeit erhitzen 30 scheinselbständig arbeitende Bauarbeiter aus Tschechien die Salzburger Gemüter, denn die Zahl illegal arbeitender AusländerInnen steige rapide.

Die Wirtschaftskammer hat deshalb einen Spezialtest entwickelt - selbständig in Österreich arbeiten darf nur, wer zumindest per Sprachtest die österreichische Staatsbürgerschaft erwerben könnte. Das (Sprach-)Testdesign ist methodologisch ausgefeilt, berichten uns die Salzburger Nachrichten:

"Maximiliane Laserer von der Wirtschaftskammer bestätigt das Problem mit scheinselbstständigen Ausländern. 'Aber nicht mehr jeder bekommt eine Gewerbeberechtigung von uns. Sucht jemand an, schicke ich alle Dolmetscher aus dem Raum. Kann einer nicht Deutsch, bekommt er keinen Schein.'"

Mensch muss sich das genüßlich auf der Zunge zergehen lassen. Entweder ist die Wirtschaftskammer wirtschaftsfeindlich oder, nun ja, das sind nur "Publizitätsmaßnahmen". Wahrscheinlich aber geht das wie bei der Polizei: wir unterteilen in gute (westliche) und böse (östliche und co) AusländerInnen. Denn das etwa ein amerikanischer Nerd mit seinem Internet-Startup im Techno-Z in der WKS am Sprachtest scheitern könnte...

Donnerstag, 20. Juli 2006

We are at war?

Nach den Misserfolgen der schnellen Eingreiftruppen Europas in Afghanistan und anderen Ländern versucht sich Europa jetzt in heimischen Gefilden und möchte Krisenreaktionskräfte gegen zuviele Flüchtlinge bilden... (berichtet der Standard)

At war...

"Ein Künstler-Blogger aus Beirut leistet mit Bildern, Musik und Kommentaren 'Widerstand'" berichtet Telepolis mit Hinweis auf das Kerblog.

Prokop und ihr humanen Ressourcen

Prokop übt sich in Human-Resource-Planung für die Österreich AG und freut sich über weniger Humankapitalzuwachs und verringerte diversity. Kann sich natürlich je nach Wirtschaftslage alles wieder ändern, so die Ministerin.

(lies auch hier die Presse und die Salzburger Nachrichten.)

Dienstag, 18. Juli 2006

"Vielfalt bildet! Bildet Vielfalt!"

"An der Uni Wien sollen mit 'Diversity Management' die positiven Aspekte der Vielfalt betont und gefördert werden - pünktlich zum 'Jahr der Chancengleichheit'", berichtet der Standard. Hier ist die Original-Presseaussendung und hier ist das zugehörige Webportal.

"Ausländerquoten sind Schwachsinn"

meint Integrationsexperte Robert Reithofer im Standard-Interview in Bezug auf Schulklassen und löst damit auch eine weitere LeserInnen-Diskussion (wozu türkisch?) aus...

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