Dienstag, 18. Juli 2006

Indien entkoppelt sich aus der Blogosphäre

In einem ungewöhnlich umfangreichen Akt von Zensur hat die indische Regierung offenbar die indischen Internet Service Provider angewiesen, Typepad, Googles Blogspot sowie Geocities zu sperren. Es kann sein, dass eigentlich nur einzelne Blogs vom indischen Netz gekoppelt werden sollten, mit denen TerroristInnen untereinander kommunizieren würden, aber zur Zeit müssen InderInnen zum Zugriff auf ALLE Blogs auf die üblichen Tricks wie Proxies zurückgreifen, interessanterweise auch auf ein pakistanisches Portal, dass gegen die pakistanische Zensur eingerichtet wurde. Nichts genaueres über die Staatsaktion - geheim, geheim - weiß mensch nicht...

Die Maßnahme wird mit einem Abschalten des Telefonnetzes verglichen, nur weil TerroristInnen miteinander telefonieren würden. Vor allem wundert sich die indische Computerwelt darüber, warum die Blogs nicht einfach gut überwacht werden, wenn unwahrscheinlicherweise TerroristInnen wirklich in aller Öffentlichkeit über Webseiten kommunizieren (Blogger erlaubt anders als das unzensierte Livejournal ja kaum Privacy-Einstellungen).

Die Nachricht hat es schnell in internationale Blogs geschafft, z. B. hier in das bekannte amerikanische Blog BoingBoing . Es gibt ein passendes Wiki dazu, mehr dazu hier und eine beißende Satire hier.


UPDATE hier bei Heise.

UPDATE: Die Aktion sollte offenbar den Zugang zu 2 bis 17 Websites, die von Moslems als Beleidigung ihrer Religion aufgefasst werden könnten, sperren ( hier die Netzzeitung und hier Heise).

"All casualties in the clash of civilisations"

ist ein gut geschriebener Artikel im schottischen Herald, der Parallelen zwischen dem Israel-gegen-Libanon-Konflikt und dem spanischen Bürgerkrieg zieht.

Der (der aktuelle Krieg, nicht der alte) hat es auch ins Basic Thinking Blog geschafft mit einem Hinweis auf ein flickr-Foto und die dazugehörigen Diskussionen.

"Vielfalt bildet! Bildet Vielfalt!"

"An der Uni Wien sollen mit 'Diversity Management' die positiven Aspekte der Vielfalt betont und gefördert werden - pünktlich zum 'Jahr der Chancengleichheit'", berichtet der Standard. Hier ist die Original-Presseaussendung und hier ist das zugehörige Webportal.

"Ausländerquoten sind Schwachsinn"

meint Integrationsexperte Robert Reithofer im Standard-Interview in Bezug auf Schulklassen und löst damit auch eine weitere LeserInnen-Diskussion (wozu türkisch?) aus...

British "Fairness"

Einen "fair but tough approach" plant Großbritannien gegen illegal beschäftigte AusländerInnen. Die GeschäftsführerInnen von Firmen, die AusländerInnen illegal beschäftigen, sollen von der Geschäftsführung von Firmen ausgeschlossen werden. Unklar ist noch, ob dies auch FirmenleiterInnen betrifft, die Aufträge an Firmen vergeben haben, die illegal AusländerInnen beschäftigen. Dies und weitere Pläne in einem Telegraph-Artikel.

Pakistan: Viele Gesetze diskriminieren Frauen und Minderheiten

so der Webtipp im Standard, ein Hinweis auf das Interview "Menschenrechte in Pakistan: Zwischen Frauenbewegung, Civil Society und Sharia" im Magazin Korso.

Afghanistan: Erneut Mädchenschule niedergebrannt

...meldet der Standard hier.

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