Mittwoch, 11. April 2007

ORF-Führung - von Wasserbechern und den kriminellen AsylwerberInnen

Schon ein wenig her, die Führung für fluequal - work iT! beim ORF Salzburg! (Wenn's mir einer der TeilnehmerInnen erlauben würde, täte ich ja sogar mal Fotos von reinstellen. Zuvor weise ich einfach auf den fluru hin)

War ganz toll, die Führung, und noch einmal ein ganz, ganz herzliches Dankeschön. Es ist ja nicht leicht, mit Flüchtlingen überhaupt einen Einblick in Österreich zu bekommen (Integration? wieso Integration?), in die Möglichkeit freier Meinungsäußerung und den Aufbau von Presse und co, die Geschäftsführung der Salzburger Nachrichten will uns z. B. nicht zur üblichen 17-Uhr-Führung hereinlassen (Flüchtlinge? wieso Flüchtlinge?). Und dann erhalten wir eine gelunge und kompetente Einführung in die alltägliche Produktionsarbeit des ORF (Fernsehen und Radio - allerdings ohne mit dem ORF-Landesdirektor zu diskutieren ;-)

Aber - Beobachtung am Rande: im wirklich heißen Radiostudio nehmen sich einige TeilnehmerInnen von einem Wasserspender. Ich merke es erst, als ich die Wasserbecher in Händen der TeilnehmerInnen sehe. Mir ist das peinlich. Meiner Kollegin auch. Der Wasserspender war bei einer (Gäste- / Besprechungs-) Sitzgruppe, wir waren nicht eingeladen, uns dort niederzulassen, für mich hätten die TeilnehmerInnen fragen müssen, weil der Wasserspender dort was privates hatte. Etwas angesäuert (wenn mensch schon irgendwo eingelassen wird, möchte ich ja auch einen guten Eindruck abgeben) sage ich das auch den TeilnehmerInnen - die baß erstaunt sind. In ihren Ländern wäre das so üblich, da würde an einem Gäste-Wasserspender doch nicht gefragt, der sei für sie erkennbar zur allgemeinen Nutzung. Unsere Führerin übergeht das Ganze charmant und weist die TeilnehmerInnen en passant auf einen "öffentlichen" Wasserspender hin (im Lichthof / Aula). Spannend - der Wasserspender dort ist für mich erkennbar "öffentlich", ich würde mich dort auch bedienen ohne zu fragen, der Wasserspender bei der Sitzgruppe bei der Radioredaktion erkennbar "privat", dort täte ich fragen - aber woran merke ich das eigentlich?

Aus meiner Sicht waren die TeilnehmerInnen "unhöflich", und ich sehe schon wieder das Argument von den "kriminellen Ausländern", die sich alles an den Nagel reißen ... dabei haben wir nur eine andere Wahrnehmung von der Benutzung öffentlicher und privater (was immer das ist) Wasserspender. Vielleicht hinke ich ja auch nach ... wenn ich die Masse von Wasserspendern z. B. in den USA mit der in Österreich vergleiche.

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fluequal.twoday.net - 16. Mai, 00:32

Der Gegenbesuch - ORF bei fluequal - work iT!

Tja, im Augenblick komme ich wirklich... [weiter]

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