Freitag, 4. Mai 2007

Vom Elend der Welt und vom Elend in Österreich

In Eritrea ist weibliche Genitalverstümmelung seit Anfang des Monats strafbar. Ein Erfolg. Über Afghanistan (einige unserer TeilnehmerInnen kommen aus Afghanistan und warten teilweise schon 10 Jahre auf einen Asylentscheidung) hingegen findet sich ein wenig erfreulicher Bericht im Standard. Die dortige Menschenrechtskommission hat eine Reihe von Fällen dokumentiert, in denen Frauen sich selbst verbrannt haben:
Für einige afghanische Frauen ist das Leben so schwer, dass sie einen schrecklichen und schmerzhaften Tod dem Leben vorziehen. [Standard]
Ach so, und in Österreich gibt es den Wiener Flughafen-Sozialdienst, der sich für Flüchtlinge einsetzt. Aber, so ein Berater (während sich die KommentatorInnen darüber streiten, ob mensch verfolgte MaoistInnen überhaupt ins Land lassen sollte):
"Ich frage mich oft, was ich hier eigentlich bewirken kann. Wir sind nicht mehr als ein Sandkörnchen im Getriebe des Systems." Mit "System" meint er die Aufteilung des Wohlstands. [...]
Ein ähnliche Frage stellt sich Konrad Hofer, der Autor des Buches "Gestrandet - Aus dem Alltag von AsylwerberInnen":
Wie war es möglich, dass zwischen 1945 und 1950 eine viel größere Anzahl von Flüchtlingen problemlos aufgenommen werden konnte [als heute], obwohl zu diesen Zeitpunkten Österreich noch nicht in die Liga der zehn reichsten Länder der Welt aufgestiegen war?
Schließlich sind nicht nur die Fluchtgründe schrecklich, sondern offenbar mindestens genauso häufig die Ablehnungsgründe für Asyl hahnebüchen, wie der Standard dokumentiert. Und die Möglichkeiten zum Broterwerb. Gibt es Hoffnung? Auf Gerechtigkeit? (En passant, der Standard hat gerade auch eine Reihe über den Spracherwerb in Wien als Ansichtssache unter Berücksichtigung der Integrationsvereinbarung, die aber ja für Flüchtlinge irrelevant ist.)

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